Das Katholische Klinikum Mainz (kkm) unterstützt ein neues Forschungsprojekt des ‚Netzwerks Studienteams Rheumatologie‘ (NESTRA) am Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt. Untersucht wird eine bislang noch nicht zugelassene Kombinationstherapie, die gute Verträglichkeit und Wirksamkeit bei Rheumatoider Arthritis verspricht.

Die Klinik für Rheumatologie und Physikalische Therapie am Katholischen Klinikum Mainz (kkm) unterstützt eine aktuelle Studie deutscher Rheumatologen, die derzeit durch das Netzwerk Studienteams Rheumatologie (NESTRA) unter Leitung der Rheumatologie der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main durchgeführt wird. Die Studie untersucht die Wirksamkeit und Verträglichkeit einer Kombinationstherapie der Arzneistoffe Leflunomid und Rituximab. Das Ziel: neue Behandlungsmöglichkeiten für Patienten mit Rheumatoider Arthritis zu gewinnen.

Die Kombinationstherapie spielt in der Behandlung der Rheumatoiden Arthritis eine zunehmende Rolle. „Bei der Behandlung mit lediglich einem Wirkstoff kann nur in seltenen Fällen ein gutes oder sehr gutes Ansprechen oder sogar eine Remission erzielt werden“, erklärt Privat-Dozent Dr. med. Peter Härle, Chefarzt der Klinik für Rheumatologie und Physikalische Therapie am kkm. „Bisher wurden lediglich Kombinationstherapien mit anderen Stoffen klinisch untersucht, bei denen jedoch unerwünschte Arzneimittelwirkungen auftreten können. Die neue Arzneimittelkombination verspricht eine gute Verträglichkeit bei stärkerer Wirksamkeit und damit eine gute neue Behandlungsmöglichkeit für Patienten mit einer Rheumatoiden Arthritis.“ Dies zu belegen ist nun die primäre Aufgabe der AMARA-Studie.

Bei der Rheumatoiden Arthritis handelt es sich um eine um eine Erkrankung, die vor allem die Gelenke betrifft und diese nach und nach zerstören kann. Ihre Symptome: Insbesondere die Finger und Fußgelenke sind geschwollen und schmerzen, was die Beweglichkeit der Hände und des Körpers deutlich einschränkt. Im Krankheitsverlauf kommt es zu einer fortschreitenden Gelenkzerstörung mit der Entwicklung von Gelenkfehlstellungen, Bewegungseinschränkungen und einer zunehmenden Behinderung. Etwa ein bis zwei Prozent der Bevölkerung sind von einer Rheumatoiden Arthritis betroffen. Jährlich erkranken nach Angabe des Rheumaforschungszentrums Berlin etwa 80 von 100.000 Menschen in Deutschland neu. Mit etwa 60 bis 70 Prozent ist der Anteil an Frauen deutlich erhöht.

„Mit den heutigen medizinischen Kenntnissen können wir die Rheumatoide Arthritis gut behandeln“, erklärt Privat-Dozent Dr. med. Peter Härle. „Die wissenschaftlichen Bemühungen auf der ganzen Welt zur Erforschung der fehlgeleiteten Reaktionen des Immunsystems haben in den letzten Jahren enorme Fortschritte gebracht.“ So kann die Erkrankung mit sogenannten Biologika in eine Art Ruhephase gebracht werden, in welcher Schmerzen, Schwellungen oder Gelenkzerstörungen zurückgehen, bestenfalls sogar nicht mehr vorhanden sind.

Um erkrankten Patienten die aktuellsten Behandlungsmöglichkeiten anbieten zu können forscht die Klinik für Rheumatologie und Physikalische Therapie des kkm im Rahmen ihrer Studienambulanz. Patienten, die nicht im Rahmen von wissenschaftlichen Untersuchungen behandelt werden, können in der Spezial-Ambulanz nach §116b Abs. 2 SGB V, in der Tagesklinik oder auch stationär betreut werden. Mittlerweile besteht ein enges Netzwerk zur Versorgung von Patienten mit rheumatischen Erkrankungen am kkm, so dass eine umfassende Versorgung von Patienten mit Schmerzen am Bewegungsapparat gewährleistet werden kann.

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