Frankfurt am Main, 24.02.2012 – Den Ärzten der Abteilung für Hand- und wiederherstellende Plastische Chirurgie der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik Frankfurt am Main gelang es in einer 11,5-stündigen Operation, die abgetrennte Hand einer 63-jährigen Frau aus Schöllkrippen im Spessart erfolgreich wieder anzunähen.

Die sechsfache Mutter arbeitet in der holzverarbeitenden Industrie und war am Freitag, den 17. Februar um 12.30 Uhr in eine laufende Kreissäge gefallen. Das grobe Sägeblatt durchtrennte die Handwurzel, die Blutgefäße und Nerven. Die Hand wurde nur noch von einigen Strecksehnen gehalten.

Ein Notarzt versorgte die Frau vor Ort, der Rettungshubschrauber Christoph Hessen brachte sie kurz darauf in die BGU Frankfurt am Main. Dort ging es vom neuen Landeplatz zwei Etagen tiefer in den Schockraum und dann mit einem speziellen Aufzug direkt in den OP, wo Oberarzt Dr. med. Götz Hanebuth mit Dr. med. L. Tonn und seinem Team um 14.15 Uhr mit der OP beginnen konnten. „Die Logistik und das einwandfreie Funktionieren der eingeübten Abläufe sind in einem solchen Notfall ganz entscheidend. Das Schockraum- und OP-Management haben einwandfrei funktioniert und die verschiedenen Abteilungen haben optimal zusammen gearbeitet. Die kurzen Rettungswege, die seit der Eröffnung des BGU-Neubaus 2011 entstanden sind, haben sich bewährt“, erklärt Dr. Hanebuth.

Bei der Replantation wurden zunächst die Teile der Hand zugeordnet, die Hand stabilisiert und anschließend die Durchblutung hergestellt. Anschließend wurden die Nervenstümpfe und Gefäße mikroskopisch verbunden und Sehnen genäht. Die Durchblutung funktionierte bereits um 16.00 Uhr: Die Hand bekam wieder ihren natürlichen Farbton. Die Prognose ist gut, die Heilung verläuft bislang ohne Störungen. Bereits am übernächsten Tag begann die Patientin im Rahmen der Rehabilitationsmaßnahmen, die ebenfalls in der BGU erfolgen, mit den ersten Bewegungsübungen. Dr. Hanebuth geht davon aus, dass die Patientin in einigen Wochen wieder mit der Hand greifen und schreiben kann.

In der Abteilung für Hand- und wiederherstellende Plastische Chirurgie der BGU steht ein sechsköpfiges Ärzteteam für die Behandlung von Verletzungen und Erkrankungen an der Hand und der Körperoberfläche 24 Stunden am Tag bereit. 2011 wurde die BGU als einzige Klinik im Rhein-Main-Gebiet als Hand-Trauma-Center von der FESSH (Federation of European Societies for Surgery of the Hand), der europäischen Dachorganisation der nationalen handchirurgischen Gesellschaften, ausgezeichnet. „Damit wird nicht nur die hochqualifizierte Versorgung von handchirurgischen Notfällen in der BGU Frankfurt am Main gewürdigt, sondern auch die überregionale Bedeutung der Klinik unterstrichen“, so der Ärztliche Direktor der BG Unfallklinik, Prof. Dr. med. Reinhard Hoffmann.

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