Gesundheits-Artikel zum Thema 'Herzkatheter'

Bei den sogenannten Stents – auch Gefäßstützen genannt – handelt es sich um kleine, aus einem Drahtgeflecht bestehende Röhrchen, die zur Behandlung von Verengungen der Blutgefäße, insbesondere der Herzkranzarterien, eingesetzt werden. Kommt es aufgrund von Gefäßalterungsprozessen und Arteriosklerose zu Ablagerungen in den Herzkranzgefäßen, die zu einer Verengung der Herzkranzarterie und damit zu einer verminderten Durchblutung des Herzmuskels führen, dienen die Stents dazu, das Gefäß offen zu halten und den Durchfluss des Blutes zu gewährleisten.

Die Implantation eines oder mehrerer Stents erfolgt, indem nach Punktion der Leistenarterie zunächst ein sogenannter Führungskatheter entgegen dem Blutstrom bis zur Öffnung der Herzkranzarterie geführt wird. Durch diesen Katheter werden anschließend die Stents eingebracht und in den Herzkranzgefäßen positioniert. Treten bei der Stent-Implantation keine Komplikationen auf, kann der Patient häufig bereits am nächsten Tag aus der Klinik entlassen werden. Weiterführende Informationen sowie Kardiologen und Herzchirurgen mit dem Schwerpunkt Stent-Implantation finden Sie auf unserem Herz-und-Gefäße-Fachportal.

In der Kardiologie des Klinikums Darmstadt ist das modernste Herzkatheterlabor Südhessens in Betrieb. Es verfügt über zwei Herzkathetermessplätze, die mit neuester Technik ausgestattet sind.

Der Parallelbetrieb der beiden Anlagen ermöglicht es, Notfallpatienten sofort zur Behandlung ins Herzkatheterlabor zu bringen. „Gerade bei der Behandlung des akuten Infarkts ist dies immens wichtig, denn je schneller ein Patient mittels Katheter behandelt wird, umso größer sind seine Chancen, wieder vollständig zu genesen“, erläutert Prof. Dr. med. Gerald Werner, Direktor der Medizinischen Klinik I (Kardiologie).

Besonderes Highlight ist die so genannte biplane Anlage, die mit zwei Röntgenköpfen ausgestattet ist und so gleichzeitig Bilder aus zwei verschiedenen Perspektiven liefert. Dies vermittelt dem Untersucher ein räumlicheres Bild von der Situation rund um das Herz und seine versorgenden Gefäße. Für den Patienten steht ein anderer Pluspunkt im Vordergrund: Die neue Technik ermöglicht eine Halbierung der benötigten Kontrastmittelmenge – gerade für Patienten mit Nierenproblemen von hohem Wert, gehören doch Nierenfunktionsstörungen nach Kontrastmittelgabe zu den gefährlichsten Komplikationen.

Auch die Strahlenbelastung ist gegenüber älteren Geräten deutlich reduziert. Für Patienten mit hochgradigen Koronarverschlüssen, die im Klinikum Darmstadt unter Leitung von Prof. Werner erfolgreich behandelt werden, ist dies eine besonders gute Nachricht, denn diese Eingriffe sind aufgrund ihrer Komplexität und Dauer relativ strahlenintensiv.

Einer der Arbeitsplätze verfügt darüber hinaus über eine integrierte Bildgebungseinheit für den intrakoronaren Ultraschall, der zur genauen Darstellung der Gefäßveränderung und zur Steuerung der Stentimplantation dient.

Die neuen Herzkathetermessplätze befinden sich im Erdgeschoss des Neubaus der Medizinischen Kliniken. Sie liegen in unmittelbarer Nähe zur Zentralen Notaufnahme, der ersten Anlaufstelle für Notfallpatienten, und der internistischen Intensivstation, sowie dem Computertomographen. „Diese räumliche Nähe zwischen allen an der Behandlung kardiologischer Notfälle beteiligten Einheiten liefert optimale Bedingungen für Patienten und Behandler“, so Prof. Werner.

Die kardiologische Klinik ist überregional bekannt für ihre besondere Kompetenz in der Wiedereröffnung schwerer chronischer Gefäßverschlüsse mittels Kathetertechnik sowie für die Behandlung komplexer Koronarveränderungen, z.B. auch durch die sogenante Rotalation. Den betroffenen Patienten bleibt so oft eine Bypass-Operation erspart.

Quelle: www.klinikum-darmstadt.de

Das Herz-CT – auch Computertomographie des Herzens oder Kardio-Computertomographie genannt – ist ein modernes Röntgen-Diagnose-Verfahren, das als schonende und zuverlässige Alternative zum Herzkatheter angesehen werden kann. Im Gegensatz zur Herzkatheter-Untersuchung handelt es sich beim Herz-CT um eine ambulante Methode zur Untersuchung des Herzens, die nichtinvasiv, d.h. ohne Einführen eines Katheters, und ohne Krankenhausaufenthalt durchgeführt wird und nur wenige Minuten dauert. Dabei werden nach Injektion eines Kontrastmittels mittels Röntgenstrahlung Schnittbilder durch den Körper erstellt, die eine dreidimensionale Erfassung der Körperstrukturen ermöglichen. Hierzu kreist die Röntgenröhre in einer Umdrehung von 360 Grad um den Patienten. Aufgrund der hohen Auflösung und der schnellen Bildgebung der Computertomographie lassen sich so detaillierte Untersuchungen des pulsierenden Herzens und der sich schnell bewegenden Herzkranzgefäße durchführen. Meist wird ein Herz-CT zum Nachweis von Verkalkungen der Herzkranzgefäße und zur Verlaufskontrolle von Bypass-Gefäßen eingesetzt. In der Arzt- und Kliniksuche unseres Herz-und-Gefäße-Fachportals finden Sie Kardiologen mit dem Schwerpunkt Herz-CT.

Der Herzkatheter ist eine minimalinvasive Untersuchung des Herzens, die der Diagnose und Behandlung krankhafter Veränderungen der Herzkranzgefäße, Herzklappen und des Herzmuskels dient. Dabei wird über venöse oder arterielle Adern der Leiste oder Ellenbeuge ein dünner Kunststoffschlauch (Katheter) in das Gefäßsystem eingeführt und zum Herzen vorgeschoben. Über diesen Herzkatheter wird anschließend ein Kontrastmittel gespritzt, um das Herz und die Gefäße im Röntgenbild sichtbar zu machen. Je nachdem, welcher Bereich des Herzens untersucht wird, unterscheidet man zwischen einem Linksherzkatheter und einem Rechtsherzkatheter. Am häufigsten wird die Linksherzkatheter-Untersuchung (großer Katheter) in Kombination mit einer Koronarangiographie durchgeführt. Dabei wird der Herzkatheter entgegen dem Blutstrom über die Aorta zur linken Herzkammer geführt. Bei der Rechtsherzkatheter-Untersuchung (kleiner Katheter) wird der Herzkatheter über eine Vene zur rechten Herzkammer vorgeschoben, um die Pumpleistung des Herzens und den Druck in den Lungenschlagadern zu messen. Auf unserem Fachportal für Herz und Gefäße finden Sie weitere ausführliche Informationen sowie eine Suchfunktion nach Kardiologen.