In der Kardiologie des Klinikums Darmstadt ist das modernste Herzkatheterlabor Südhessens in Betrieb. Es verfügt über zwei Herzkathetermessplätze, die mit neuester Technik ausgestattet sind.
Der Parallelbetrieb der beiden Anlagen ermöglicht es, Notfallpatienten sofort zur Behandlung ins Herzkatheterlabor zu bringen. „Gerade bei der Behandlung des akuten Infarkts ist dies immens wichtig, denn je schneller ein Patient mittels Katheter behandelt wird, umso größer sind seine Chancen, wieder vollständig zu genesen“, erläutert Prof. Dr. med. Gerald Werner, Direktor der Medizinischen Klinik I (Kardiologie).
Besonderes Highlight ist die so genannte biplane Anlage, die mit zwei Röntgenköpfen ausgestattet ist und so gleichzeitig Bilder aus zwei verschiedenen Perspektiven liefert. Dies vermittelt dem Untersucher ein räumlicheres Bild von der Situation rund um das Herz und seine versorgenden Gefäße. Für den Patienten steht ein anderer Pluspunkt im Vordergrund: Die neue Technik ermöglicht eine Halbierung der benötigten Kontrastmittelmenge – gerade für Patienten mit Nierenproblemen von hohem Wert, gehören doch Nierenfunktionsstörungen nach Kontrastmittelgabe zu den gefährlichsten Komplikationen.
Auch die Strahlenbelastung ist gegenüber älteren Geräten deutlich reduziert. Für Patienten mit hochgradigen Koronarverschlüssen, die im Klinikum Darmstadt unter Leitung von Prof. Werner erfolgreich behandelt werden, ist dies eine besonders gute Nachricht, denn diese Eingriffe sind aufgrund ihrer Komplexität und Dauer relativ strahlenintensiv.
Einer der Arbeitsplätze verfügt darüber hinaus über eine integrierte Bildgebungseinheit für den intrakoronaren Ultraschall, der zur genauen Darstellung der Gefäßveränderung und zur Steuerung der Stentimplantation dient.
Die neuen Herzkathetermessplätze befinden sich im Erdgeschoss des Neubaus der Medizinischen Kliniken. Sie liegen in unmittelbarer Nähe zur Zentralen Notaufnahme, der ersten Anlaufstelle für Notfallpatienten, und der internistischen Intensivstation, sowie dem Computertomographen. „Diese räumliche Nähe zwischen allen an der Behandlung kardiologischer Notfälle beteiligten Einheiten liefert optimale Bedingungen für Patienten und Behandler“, so Prof. Werner.
Die kardiologische Klinik ist überregional bekannt für ihre besondere Kompetenz in der Wiedereröffnung schwerer chronischer Gefäßverschlüsse mittels Kathetertechnik sowie für die Behandlung komplexer Koronarveränderungen, z.B. auch durch die sogenante Rotalation. Den betroffenen Patienten bleibt so oft eine Bypass-Operation erspart.
Quelle: www.klinikum-darmstadt.de