Gesundheits-Artikel zum Thema 'Rückenschmerzen'

Sonja Nickel

Was versteht man unter Morbus Bechterew?

Unter Morbus Bechterew – auch Spondylitis ankylosans oder Bechterew-Krankheit genannt – versteht man eine chronische, langsam voranschreitende, entzündlich-rheumatische Erkrankung, die vor allem die Wirbelsäulengelenke betrifft und in der Regel mit tiefsitzenden Rückenschmerzen und einer zunehmenden Einschränkung der Beweglichkeit einhergeht. Auch eine Versteifung der Wirbelsäule kann die Folge sein. Etwa ein Prozent der mitteleuropäischen Bevölkerung leidet an Morbus Bechterew. Männer und Frauen sind zwar etwa gleich häufig betroffen, aber da die Erkrankung bei Frauen meist leichter verläuft, wird sie bei diesen seltener erkannt. Die typischen Symptome von Morbus Bechterew treten meist im 2. und 3. Lebensjahrzehnt erstmals auf.

Die genauen Ursachen und Auslöser der Erkrankung sind bislang nicht eindeutig bekannt. Man geht jedoch davon aus, dass eine Störung des körpereigenen Abwehrsystems und genetische Faktoren eine Rolle bei der Entstehung der Erkrankung spielen. Behandelt wird Morbus Bechterew durch Krankengymnastik und entzündungshemmende Medikamente. Auf unserem Orthopädie-Fachportal finden Sie weiterführende Informationen sowie Fachärzte mit dem Schwerpunkt Morbus Bechterew.

Sonja Nickel

Sport gegen Rückenschmerzen

Wissenschaftler der Sportorthopädie am Universitätsklinikum Heidelberg erforschen in einem nationalen Netzwerk die Wirksamkeit körperlicher Aktivität

Wie lassen sich die Risiken für Rückenschmerzen durch körperliche Aktivität verringern und vorhandene Beschwerden abmildern? Daran forschen in den nächsten dreieinhalb Jahren die Sportorthopäden des Universitätsklinikums Heidelberg unter der Leitung von Dr. Nikolaus Streich gemeinsam mit Medizinern aus Potsdam, Berlin, Dresden, München, Hamburg Frankfurt/Main, Bochum und Köln. Das Projekt wird vom Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp) mit insgesamt fünf Millionen Euro gefördert; allein auf Heidelberg entfallen dabei rund 700.000 Euro.

Rückenbeschwerden sind die Volkskrankheit Nummer eins in den westlichen Industrieländern. Bei der Suche nach den Ursachen machen die Mediziner – neben strukturellen Schäden wie beispielsweise Gelenkdegenerationen – häufig eine unzureichende Stabilisation und Funktion der Wirbelsäule bedingt durch Defizite im Zusammenspiel zwischen Nerv und Muskel aus. „Immer wieder aber liegen die Gründe für das Entstehen von Rückenschmerzen und die Verfestigung des Krankheitsbildes auch im psychischen und psychosozialen Bereich, insbesondere im Umgang mit Stress und Schmerz“, erklärt Dr. Streich.

Förderung durch Bundesinstitut für Sportwissenschaft

Ein gezieltes Training sowohl zur Vorbeugung von Beschwerden als auch in der Rehabilitation erweist sich in der Regel als wirksam. Allerdings bleibt im Einzelfall oft unklar, welche Intervention letztendlich zur Risiko- und Beschwerdeminderung geführt hat. Genau an diesem Punkt setzen die Sportmediziner in Kooperation mit Sport- und Gesundheitssoziologen, Sportwissenschaftlern und Sportpsychologen mit dem neuen Projekt an. „Wir wollen gesicherte Erkenntnisse zur Wirksamkeit spezifischer Interventionsmöglichkeiten durch körperliche Aktivität erforschen“, kündigt Dr. Streich an.

Das Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp) hat die Aufgabe, Forschungsvorhaben auf dem Gebiet des Sports zu initiieren, zu fördern und zu koordinieren, die Forschungsergebnisse auszuwerten und den Transfer der Forschungsergebnisse in die Praxis in Zusammenarbeit mit dem Sport zielgruppenorientiert vorzunehmen. Dies gilt insbesondere für die Bereiche Spitzensport, einschließlich der Nachwuchsförderung und Talentsuche, Sportgeräteentwicklung und Dopinganalytik. Fragestellungen zur Sportentwicklung, die für die Bundesrepublik Deutschland als Ganzes von Bedeutung sind und durch ein Bundesland allein nicht wirksam gefördert werden können, stehen außerdem im Fokus des Interesses.

Sonja Nickel

Rückenschmerzen beim Bandscheibenvorfall

Durch die Schwäche des Bindegewebsringes kann es zu Bandscheibenvorfällen kommen. Dieses Defizit führt zur Verlagerung des elastischen Kerns der Bandscheibe. Meist passiert dies durch Über- oder Fehlbelastung der Wirbelsäule und macht sich mit Rückenschmerzen bemerkbar. Eine Schwangerschaft oder Übergewicht kann einen Bandscheibenvorfall begünstigen. In vielen Fällen treten Probleme an der Bandscheibe und an der Lendenwirbelsäule im Alter zwischen 30 bis 50 Jahren auf. Vorfälle der Bandscheibe in der Halswirbelsäule treten nur gelegentlich auf, am seltensten betroffen ist die Brustwirbelsäule. Es kann sein das ein Bandscheibenvorfall ohne Anzeichen verläuft. Sind jedoch Rückenschmerzen vorhanden, ist dies insbesondere auf den Druck gegen Nervenwurzeln, Nervenfaserbündel oder das Rückenmark zurückzuführen. Die Behandlung der Rückenschmerzen besteht zumeist aus Bettruhe, wobei auch Schmerzmittel und Physiotherapien verschrieben werden. Ob eine Operation bei einem Bandscheibenvorfall angemessen ist, entscheidet ein Facharzt der Orthopädie gemeinsam mit dem Patienten.