Gesundheits-Artikel zum Thema 'Brustkrebs'

Bei der Mammographie handelt es sich um eine Röntgenuntersuchung der Brust, die zur Früherkennung von Brustkrebs und zur Nachsorge bei an Brustkrebs erkrankten Frauen zum Einsatz kommt. Dabei werden Röntgenbilder der Brust in verschiedenen Ebenen – meist von oben nach unten oder von mittig nach außen – aufgenommen, die anschließend von mehreren unabhängigen Fachärzten beurteilt werden können. So können mithilfe der Mammographie zum einen sehr frühe, noch nicht tastbare Knoten und zum anderen sogenannte Mikroverkalkungen, die zu Brustkrebs entarten können, aufgespürt werden. Um eine maximale Sicherheit bei der Diagnose von Brustbefunden zu garantieren, sollte zusätzlich zur Mammographie immer auch eine Ultraschalluntersuchung der Brust erfolgen. Die regelmäßige Durchführung einer Mammographie wird insbesondere den folgenden Frauen empfohlen:

  • Risikopatientinnen mit Brustkrebs-Fällen in der Familie
  • Patientinnen, die bereits einmal einen Tumor in der Brust hatten
  • Frauen mit auffälligen Befunden wie Knoten oder Verhärtungen
  • Frauen im Alter zwischen 50 und 69

Weitere Informationen und Fachärzte, die eine Mammographie anbieten, finden Sie auf unserem Brustkrebs-Fachportal.

Sonja Nickel

Diagnose-Methoden bei Brustkrebs

Im Rahmen der Brustkrebs-Diagnostik stehen unterschiedliche Untersuchungsmethoden zur Verfügung, die sowohl zur Brustkrebs-Vorsorge als auch zur Abklärung beim Verdacht auf Brustkrebs eingesetzt werden können. Ab welcher Größe ein Tumor in der Brust diagnostizierbar ist, hängt dabei unter anderem von der Größe der Brust, der Dichte des Drüsengewebes und dem Alter der erkrankten Frau ab. Ein erfahrener Frauenarzt ist in der Lage, einen Knoten von bis zu 1 bis 1,5 cm Größe zu ertasten. Mithilfe bildgebender Erfahren ist zudem auch die Diagnose von Brustkrebsvorstufen oder noch nicht tastbaren Knoten möglich. Die folgenden Untersuchungsmethoden stehen dabei zur Diagnose von Brustkrebs zur Auswahl:

  • Anamnese- und Aufklärungsgespräch
  • Biopsie der Brust
  • Galaktographie
  • Kernspintomographie (MRT) der Brust
  • Laboruntersuchung
  • Mammographie (Röntgenuntersuchung der Brust)
  • Tastuntersuchung der Brust
  • Thermographie
  • Sonographie (Ultraschalluntersuchung der Brust)

Auf unserem Brustkrebs-Fachportal finden Sie weitere ausführliche Informationen zu den verschiedenen Diagnose-Methoden sowie eine Suchfunktion für Brustkrebszentren und -kliniken.

Sonja Nickel

Weniger operieren bei Brustkrebs

Neue Studie stellt die zwingende Notwendigkeit der Entfernung befallener Knoten bei Brustkrebs in Frage

Bei Brustkrebs ist die gängige chirurgische Vorgehensweise die Entnahme des Tumors sowie von einem oder zwei Wächterlymphknoten. Lymphknoten sind „Filter“, die aus den Lymphbahnen alles abfangen, was darin nichts zu suchen hat: Gifte, Erreger, Zellfragmente, gegebenenfalls auch Brustkrebszellen, die mit der Lymphe ausgewandert sind. Der Wächterlymphknoten, englisch auch „Sentinel node“ genannt, ist derjenige Lymphknoten, zu dem die Lymphe aus dem Tumorgebiet als erstes abfließt. Erst danach erreicht sie weitere Lymphknoten im Gebiet der Achselhöhle. Dieser Lymphknoten „wacht“ also über die anderen Lymphknoten. Er ist mit hoher Wahrscheinlichkeit auch der erste Lymphknoten, in dem sich Tumorzellen ansiedeln.

„Seit geraumer Zeit versuchen Operateure bei Brustkrebs weniger radikal vorzugehen, indem sie diese Wächterlymphknoten aufspüren“, erläutert Professor Anton Scharl, Chefarzt der Frauenklinik und Leiter des Brustzentrum am Klinikum St Marien in Amberg. Findet der Pathologe im Wächterlymphknoten-Präparat keine Krebszellen, kann auf die Entfernung der anderen Lymphknoten verzichtet werden. Nur wenn der Wächterlymphknoten Krebszellen enthält, werden die anderen bis zu 15 Lymphknoten im Achselbereich ebenfalls entfernt.

Fällt die Operation im Bereich der Achselhöhle aufgrund dieses Verfahrens kleiner aus, treten erheblich seltener Probleme wie eine Bewegungseinschränkung des Arms, Gefühlsstörungen oder ein Lymphstau auf. Die Betroffenen sind nach der Operation schneller wieder fit und können bald wieder Sport treiben.

Doch nun weist eine Studie, bei der bei der Hälfte der Frauen ein axillärer Eingriff durchgeführt wurde und bei den anderen nur die Wächterlymphknoten entfernt wurden, darauf hin, dass die Achsel-Operationen vielleicht unnötig sind. So kommen Armando Giuliano vom John-Wayne-Krebsinstitut im kalifornischen Santa Monica und seine Kollegen zu einem klaren Ergebnis: Der schmerzhafte und von vielen Frauen gefürchtete Eingriff ist häufig nicht nötig. Er ändert nichts an dem Behandlungsplan, bringt keine Überlebensvorteile und verringert nicht die Gefahr, dass die Frauen später wieder an Krebs erkranken.

In der aktuellen Studie unterzogen sich alle Frauen einer Operation, bei der die Brust erhalten blieb. Im Anschluss folgte immer eine Bestrahlung. „Die Brust kann nicht bestrahlt werden, ohne dass eine gewisse Dosis in der Achselhöhle ankommt“, erklärt Prof. Dr. Anton Scharl, der auch Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie (AGO) ist. Und weiter: „Ob das der Grund ist, warum es keinen Unterschied in den Gruppen gibt, wissen wir nicht.“ Zudem machten fast alle Frauen eine Chemo- oder Hormontherapie oder beides.

„Ärzte sollen künftig im Einzelfall entscheiden, ob eine Entfernung wirklich notwendig ist oder nicht“, erklärt Scharl. „Man sollte in jedem Fall gründlich darüber nachdenken“, sagt Scharl, der die aktuellen Studienergebnisse aus den USA trotzdem nicht als Weisheit letzter Schluss sieht. Methodisch sei der Studie anzulasten, dass die statistisch relevante Anzahl an Patientinnen weit unterschritten wurde. „Diese Studie ist zurzeit gerade bei gynäkologischen Onkologen im stetigen Gespräch, denn sie verändert letztlich das bislang bestehende Dogma, dass eine Achsel-Operation bei tumorbefallenen Wächterlymphknoten therapeutisch immer notwendig sei“, sagt Prof. Dr. Anton Scharl.

Da es sich bei Brustkrebs um eine schwerwiegende Erkrankung handelt, die auch das Leben der Patientinnen bedroht, sollte der behandelnde Arzt sein Vorgehen mit der Patientin genau absprechen. Scharl sagt: „Als Arzt muss ich sicher sein, dass ich der Patientin durch den Verzicht auf etwas nicht schade.“

Jede zehnte Frau erkrankt im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs; in Deutschland sind pro Jahr rund 57 000 Frauen betroffen. Bei 20 bis 30 Prozent dieser Frauen ist die vollständige Amputation der erkrankten Brust (Mastektomie) der sicherste Weg, den Brustkrebs zu besiegen. Ist eine brusterhaltende Operation nicht möglich, besteht die Möglichkeit, im Anschluss an die Brustkrebsoperation und -therapie eine Brustrekonstruktion – auch Mamma-Rekonstruktion genannt – zum Wiederaufbau der Brust durchzuführen. Für eine Brustrekonstruktion nach Brustkrebs stehen verschiedene Methoden zur Verfügung. Unterschieden wird dabei zwischen einer Brustrekonstruktion mit Eigengewebe und einer Brustrekonstruktion mit Silikonimplantaten. Das verwendete Haut- und Fettgewebe kann unter anderem aus dem Unterbauch (DIEP-Flap-Methode und TRAM-Flap-Methode), dem Rückenbereich (Latissimus dorsi Lappenplastik), dem Gesäßbereich (S-GAP/I-GAP-Flap-Methode) oder der Innenseite des Oberschenkels (Grazilis Lappenplatik) entnommen werden. Auf unserem Fachportal für Plastische und Ästhetische Chirurgie finden Sie weiterführende Informationen zu den verschiedenen Methoden sowie Schönheitschirurgen mit den Schwerpunkten Brustwiederaufbau und Brustkrebschirurgie.

Die Brustkrebsoperation stellt nach der Diagnose Brustkrebs den ersten wichtigen Behandlungsschritt dar. Hierbei stehen zwei verschiedene Möglichkeiten zur Auswahl: Entweder kann die Brust erhalten werden oder sie muss im Rahmen der Brustkrebsoperation entfernt werden. In 70 bis 80 Prozent der Fälle ist es möglich, den Brustkrebs brusterhaltend zu operieren. Lediglich bei sehr großen, bösartigen Tumoren, einem Befall der Haut oder dem Vorhandensein mehrerer Tumore in verschiedenen Brustarealen ist eine Entfernung der erkrankten Brust unumgänglich. Ziel einer jeden Brustkrebsoperation ist die vollständige Entfernung eines bösartigen Tumors mit einem Sicherheitsabstand von etwa 10 mm zum gesunden Gewebe. Hierfür stehen verschiedene Operationsmethoden zur Verfügung, die von einer radikalen Amputation der gesamten Brust bis hin zu einer Teilamputation, bei der nur der vom Tumor befallene Teil der Brustdrüse entfernt wird, reichen. Etwa vier Wochen nach der Brustkrebsoperation beginnt meist die Bestrahlungstherapie. Auf unserem Brustkrebs-Fachportal finden Sie weitere ausführliche Informationen sowie eine Suchfunktion für Brustkrebszentren und -kliniken.

Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung der Frau. Durch regelmäßige Vorsorge-Untersuchungen beim Frauenarzt, selbstständiges Abtasten der Brust sowie die Vermeidung bekannter Risikofaktoren lässt sich das Brustkrebs-Risiko jedoch erheblich verringern. Vorsorge-Untersuchungen umfassen unter anderem ein Anamnese- und Aufklärungsgespräch, eine tastende und betrachtende Untersuchung von Brustdrüse und regionären Lymphabflussgebieten sowie eine Mammographie (Röntgenuntersuchung der Brust), mit der auch Brustkrebsvorstufen oder noch nicht tastbare Tumore diagnostiziert werden können. Als Zusatzuntersuchung für die Abklärung unklarer Befunde kann auch eine Sonographie (Ultraschalluntersuchung) oder eine Magnetresonanztomographie zum Einsatz kommen. Insbesondere bei den folgenden Risikofaktoren sind regelmäßige Untersuchungen zur Früherkennung von Brustkrebs angeraten:

  • höheres Lebensalter
  • erbliche Veranlagung
  • Kinderlosigkeit oder erste ausgetragene Schwangerschaft nach dem 35. Lebensjahr
  • frühe erste Regelblutung und späte Wechseljahre
  • Übergewicht und Bewegungsmangel
  • Östrogene
  • tierische Fette
  • Rauchen

Auf unserem Brustkrebs-Fachportal finden Sie weitere ausführliche Informationen zu Vorsorge, Diagnose und Therapie sowie eine Suchfunktion für Brustkrebszentren und -kliniken.

Die Symptome von Brustkrebs sind normalerweise schwer zu deuten, denn Brustkrebs verursacht keinerlei Schmerzen oder sonstige atypische Anzeichen. Dies gilt vor allem im frühen Stadium der Erkrankung und birgt somit das Risiko, dass der Brustkrebs erst spät erkannt wird. Deshalb sind Vorsorgeuntersuchungen in regelmäßigen Abständen ein wichtiges Mittel im Kampf gegen ein Mammakarzinom. Jede Frau, die eines der Anzeichen entdeckt, sollte sich so schnell wie möglich einen Termin beim Frauenarzt geben lassen. Es ist beruhigend zu wissen, dass es sich nicht um eine bösartige Veränderung handelt. Es gibt einige Anzeichen, die auf Krebs hindeuten können. Mögliche Brustkrebs-Symptome sind

  • aufgetretene Knoten und Verhärtungen in der Brust
  • Anschwellen der Lymphknoten in den Achseln
  • Veränderung von Brustwarze und Warzenvorhof
  • Flüssigkeitsaustritt aus der Brustwarze
  • einseitige Schmerzen der Brust

In unserem Fachportal für Brustkrebszentren finden Sie weitere ausführliche Informationen zu Vorsorge, Diagnose, Therapie und eine Suchfunktion für Brustkrebszentren und -kliniken.