Gesundheits-Artikel zum Thema 'Kliniknews'

Frankfurt/M., 8. September 2011. Im Rahmen der 40. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Angiologie (DGA) in Frankfurt am Main verlieh die Fachgesellschaft zwei Preise an Nachwuchswissenschaftler für herausragende Arbeiten auf dem Gebiet der Angiologie. Prof. Karl-Ludwig Schulte, Präsident der DGA, überreichte am 7. September im Rahmen der Eröffnungsfeier den Promotionspreis sowie den UCB-Pharma-Preis.

Promotionspreis der DGA für Dr. Sebastian Mause

Der Promotionspreis der Deutschen Gesellschaft für Angiologie (DGA) ging an Dr. Sebastian F. Mause vom Universitätsklinikum Aachen. Er erhielt den mit 2.500 Euro dotierten Preis für seine Dissertation mit dem Titel „Thrombozytäre Mikropartikel als Transfersystem biologischer Informationen und Modulatoren der vaskulären Inflammation und Regeneration“. Darin zeigte Dr. Mause, dass Mikropartikel, die bei der Aktivierung von Thrombozyten freigesetzt werden, ein Transportsystem für spezifische biologische Botenstoffe darstellen. Somit können Sie im Rahmen der Arteriosklerose lokale Entzündungsprozesse beeinflussen. Mikropartikel fördern vorteilhafte Eigenschaften endothelialer Vorläuferzellen, die ein mobiles Reparatursystem darstellen. Dieses Reparatursystem beschleunigt die Regeneration der verletzten Gefäßwand und kann das Ausmaß der Restenose nach Gefäßverletzung begrenzen. Diese Erkenntnis und die Modulation dieses Reparatursystems ist ein wichtiger Schritt in der Entwicklung eines zellbasierten Therapiekonzeptes, bei der Vorläufer- oder Stammzellen zur Behandlung von Herz- und Kreislauferkrankungen genutzt werden können.

UCB-Pharma Preis an Dr. Maik Drechsler

Den mit 10.000 Euro dotierten UCB-Pharma Preis, gestiftet vom gleichnamigen Unternehmen, verlieh die DGA dem Biomediziner Dr. Maik Drechsler vom Institut für Prophylaxe und Epidemiologie am Universitätsklinikum München. In der Arbeit „Hyperlipidemia-triggered neutrophilia promotes early atherosclerosis“ konnte Dr. Drechsler belegen, dass neutrophile Granulozyten maßgeblich an der Entstehung der Atherosklerose beteiligt sind. Er zeigte, dass eine fettreiche Diät atherosklerotischer Mäuse die Anzahl der peripheren neutrophilen Granulozyten erhöht, die wiederum initital zur Entstehung der Atherosklerose beitragen. Insbesondere die Chemokinrezeptoren CCR1 und CCR5 und deren Bindungspartner CCL5 regulieren die Aktivierung und Anheftung der neutrophilen Granulozyten an der atherosklerotischen Gefäßwand. Diese Erkenntnisse heben die bisher unterschätzte Beteiligung des neutrophilen Granulozyten in der Atherogenese hervor und könnten neue zukünftige Therapien der Atherosklerose ermöglichen.

Förderverein Tumor- und Palliativmedizin e.V. vergibt erstmals Auszeichnung in 2012

Der Förderverein Tumor- und Palliativmedizin e.V. der MediClin Robert Janker Klinik in Bonn schreibt erstmals den Robert-Janker-Preis für Klinische Forschung in der Palliativmedizin aus. Bewerbungsfrist ist der 31. Dezember 2011.

„In der Palliativmedizin ist Klinische Forschung unerlässlich, damit wir neue Erkenntnisse im Management der belastenden Symptome gewinnen können“, so Dr. Katri Elina Clemens, Chefärztin für Palliativmedizin der MediClin Robert Janker Klinik. „Wir erwarten mit Spannung die Forschungsarbeiten der Kandidatinnen und Kandidaten.“

Ausgezeichnet werden unveröffentlichte Arbeiten über palliative Schmerztherapie, Symptomkontrolle und Strahlentherapie. Es ist eine Erklärung beizufügen, dass die Arbeit nicht gleichzeitig für einen anderen Preis eingereicht wurde. Die wissenschaftlichen Arbeiten werden einem von der Fachklinik eingesetzten Preisgremium vorlegt und anschließend beurteilt.

Der mit 5.000 Euro dotierte Preis wird im Rahmen des 11. Petersberger Gesundheitssymposiums für Palliativmedizin am 28. Juni 2012 in Königswinter bei Bonn verliehen.

Information und Kontakt:
MediClin Robert Janker Klinik
Klinik für Palliativmedizin
Dr. med. Katri Elina Clemens
Chefärztin
Villenstraße 8
53129 Bonn
Telefon: 0228-5306-301
Telefax: 0228-5306-302
Mail: robert-janker-preis@mediclin.de
Internet: www.robert-janker-klinik.de

Turnierklinik des Vier-Länder-Turniers der U-17-Nationalmannschaften

Wenn vom 12. – 20. September die U-17-Fussball-Nationalmannschaften aus Italien, Niederlande, Israel und Deutschland in der Region Nordhessen und Südniedersachsen gegeneinander antreten, steht die Vitos Orthopädische Klinik Kassel als Turnierklinik zur Verfügung.

Baunatal wird neben Kassel, Vellmar, Göttingen und Bad Hersfeld nicht nur eine der Spielstätten, sondern darüber hinaus auch Basis- und Trainingslager aller Teams sein.

Dem Deutschen Fussball-Bund (DFB) war es wichtig, über die Betreuung der Mannschaftsärzte hinaus, eine Turnierklinik im Hintergrund zu haben, die im Bedarfsfall kurzfristig mit modernem diagnostischen Instrumentarium wie MRT und CT zur Verfügung steht. Für Diagnostik und Therapie sowie notwendige operative Eingriffe werden drei Ärzte während der Turnierzeit bereit stehen.

„Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit dem DFB, hoffen aber, dass sich keiner der jungen Fußballer ernsthaft verletzt, sondern alle gesund und munter tolle Spiele zeigen“, so Klinik-Geschäftsführer Peter Lutze.

 

Erstmals MediClin Robert Janker Preis 2012 ausgeschrieben

Bonn, 21. Juli 2011 – Unter dem Leitgedanken „Das Leben in die Mitte holen“ wurde am 7. Juli 2011 das 10. Petersberger Gesundheitssymposium zur Palliativmedizin in Königswinter bei Bonn ausgerichtet. Rund 200 Gäste aus Politik und Medizin sowie Vertreter kirchlicher Einrichtungen und unabhängiger Träger nahmen an der Jubiläumsveranstaltung teil. „Für uns ist die diesjährige Tagung so besonders, da wir in 2001 praktisch als Pilotprojekt starteten und nach zehn Jahren es sich als feste Größe etablieren konnte. Dies zeigt, was für eine wichtige Rolle die Palliativmedizin darstellt. Dieses therapeutische Konzept hat seinen festen Platz in der Medizin gefunden“, erklärte Dr. Katri Elina Clemens, Ausrichterin der Veranstaltung und Chefärztin der Klinik für Palliativmedizin an der MediClin Robert Janker Klinik in Bonn.

Gemeinsam mit Professor em. Dr. Eberhard Klaschik, der den ersten Lehrstuhl Deutschlands für Palliativmedizin in Bonn leitete, führte Clemens durch das Programm mit Beiträgen über das Leben mit einer unheilbaren Krankheit aus unterschiedlichen Sichtweisen. Anlässlich des Jubiläums wurde erstmals der MediClin Robert Janker Förderpreis für Arbeiten in der Klinischen Forschung zur Palliativmedizin ausgeschrieben. Der mit 5.000 Euro dotierte Preis wird im Rahmen des 11. Petersberger Symposiums in 2012 verliehen.

Zum Auftakt der Veranstaltung referierte Herr André Wyss, Schweizer Theologe und evangelischer Klinikseelsorger der MediClin Robert Janker Klinik, über das Leben mit einer schweren Erkrankung. Leben sei immer lohnenswert und als Auftrag für die Gesellschaft zu verstehen. Hier greife insbesondere die Palliativmedizin und biete neben dem christlichen Glauben die Möglichkeit dies jederzeit lebenswert gestalten zu können. Gesundheit und Heilung könne nicht nur präventiv und kurativ begleitet werden, sondern sei ganzheitlich (palliativ) zu vermitteln, so Wyss.

Dies unterstützte Clemens in Ihrem anschließenden Vortrag uneingeschränkt und zeigte anhand zweier Patientenbeispiele die fachliche, ethische und für den Arzt im Umgang mit einem schwerkranken Patienten menschliche Herausforderung, dessen begrenzte Lebenszeit lebenswert zu gestalten. „Ein weiterer wichtiger Bestandteil ist die Kommunikation“, so die Medizinerin weiter. Diese bestimme das Verhältnis zwischen Arzt und Patient und sei bereits in der ersten Begegnung wegweisend für alle weiteren Behandlungsschritte. In anschließenden Vorträgen wurde dieser Punkt mehrfach hervorgehoben und entscheidend für den Behandlungserfolg bewertet. Anhand zweier weiterer Patientenbeispiele berichtete Dr. Markus Faust, Oberarzt der Palliativstation der MediClin Robert Janker Klinik, über die täglich neuen Herausforderungen des Palliativteams. „Wir arbeiten ausschließlich interdisziplinär. Der Patient und die Angehörigen stehen jederzeit im Mittelpunkt unseres Handels. Das ist wahrlich ‚knackige’ Arbeit am Leben“, erklärte der Mediziner.

Höhepunkt der Veranstaltung war ein Beitrag der ehemaligen schleswig-holsteinischen Ministerpräsidentin Heide Simonis. Im Amt erkrankte sie an Brustkrebs. „Als Prominente ist es äußerst schwierig im medialen Zeitalter seine Krankheit zu verbergen, gleichzeitig sein Amt korrekt ausüben zu können und insbesondere selbst zu akzeptieren, dass man nicht immer funktionieren kann“, so Simonis. Ihr Fazit: Selbstbewusstsein erleichtere den Umgang mit einer schweren Erkrankung. Der Patient solle neben den Empfehlungen des Arztes auf sein Wohlbefinden achten. „Hören Sie darauf, was Ihnen gut tut. Lernen Sie zu rebellieren“, munterte Simonis die Teilnehmer auf.

Es folgte eine lebhafte Diskussion mit Experten und Publikum. „Ich habe mit diesem Symposium wirklich neue Anregungen für meine Arbeit im Umgang mit Patienten und Angehörigen erhalten“, resümierte eine Teilnehmerin begeistert. Das nächste Petersberger Gesundheitssymposium findet am 28. Juni 2012 statt.

Weitere Informationen: www.robert-janker-klinik.de

Sonja Nickel

„Kurze Wege — optimale Behandlung“

Mit der Gründung und Zertifizierung des Onkologischen Zentrums am Klinikum St. Marien Amberg ist ein fachübergreifendes Zentrum zur Krebsbehandlung auf höchstem Niveau entstanden. Ein Team aus Gynäkologen, Chirurgen, Urologen, Internisten, Onkologen und Strahlentherapeuten arbeitet dort mit externen Kooperationspartnern und zahlreichen weiteren Experten, bspw. Psychoonkologen, Stomatherapeuten etc. zusammen. In dem neuen Zentrum werden Gynäkologische Krebserkrankungen, Krebserkrankungen von Brust, Prostata, Lunge und Darm behandelt. «Die Zeiten, in denen der Patient zum Spezialisten in die eine Klinik und zur Tumortherapie in die andere Klinik musste, gehören schon lange der Vergangenheit an», sagt der administrative Leiter des Onkologischen Zentrums, Dr. Harald Hollnberger.

Gerade um die Behandlung für den Patienten zu optimieren, diese dem jeweils aktuellsten Stand der Wissenschaft anzupassen und die Forschung voranzutreiben; dafür ist die fachübergreifende Zusammenarbeit der einzelnen Abteilungen notwendig.

Die Diagnose Krebs, das Wissen von einer lebensbedrohlichen Tumorerkrankung betroffen zu sein, stürzt viele Menschen in eine tiefe Krise. Deshalb ist es im Onkologischen Zentrum besonders wichtig, neben der optimierten Durchführung der Therapien, eine von den Patientinnen und Patienten geschätzte Atmosphäre aufzubauen, die es neben dem fachlichen Aspekt zulässt, auch über Unsicherheiten und Ängste zu sprechen, mit denen sich an Krebs Erkrankte oft konfrontiert sehen. Hier kommt der psychoonkologischen Beratung eine besondere Rolle zu.

Alle notwendigen Spezialisten beraten gemeinsam im Rahmen von so genannten Tumorkonferenzen das individuell beste Vorgehen bei der jeweiligen Tumorerkrankung, denn tragfähige Entscheidungen werden nur unter Berücksichtigung der individuellen Besonderheiten des Patienten getroffen werden.

Für die Patienten bietet das Zentrum mehrere Vorteile:

„Durch das interdisziplinäre Konzept stellen wir sicher, dass Patienten umfassend von unterschiedlichen Spezialisten nach dem neuesten Stand der Forschung behandelt werden, unabhängig davon, welche Fachrichtung den Patienten betreut. Dazu werden die Erkrankungen der Patienten regelmäßig in gemeinsamen Fallkonferenzen (Tumorboards) besprochen und die Behandlungsstrategien auf der Basis aktueller Ergebnisse aus klinischen Studien und nach den neuesten Leitlinien und Empfehlungen festgelegt, “ so der Sprecher des Onkologischen Zentrums, Dr. Ludwig Fischer von Weikersthal. „Das Netzwerk umfasst alles von der ersten Untersuchung über die stationäre und ambulante Behandlung und Betreuung bis hin zum Konzept für die Nachsorge. Das erspart dem Patienten, der durch die Diagnose Krebs ohnehin schon belastet ist, viel Stress“, so Dr. Fischer von Weikersthal.

Dabei ist die enge Verzahnung von Klinikum und Gesundheitszentrum in der Behandlung onkologischer Patienten ein Vorbild für viele Kliniken und ein großer Vorteil für die Versorgung der Patienten in der Region. In der Hämatologisch/ Onkologischen Ambulanz am Gesundheitszentrum St. Marien GmbH und in der Strahlentherapie können in enger Vernetzung mit der stationären Versorgung Patientinnen und Patienten ambulant behandelt und versorgt werden. Durch die ambulanten Behandlungsmöglichkeiten müssen die Patientinnen und Patienten während der Behandlung nicht immer wieder stationär im Krankenhaus aufgenommen werden, sondern können aus ihrer häuslichen Umgebung heraus ambulante Behandlungstermine im Gesundheitszentrum St. Marien bei Herrn Dr. Fischer von Weikersthal (Onkologie/Hämatologie) und Frau PD Dr. Fahrig (Strahlentherapie) und wahrnehmen. Dies trägt zum Erhalt der Lebensqualität bei.

Dr. Dario Fuertes ist der erste kolumbianische Gastarzt in der Vitos Orthopädischen Klinik Kassel. Dass die dreimonatige Weiterbildung des 32-jährigen Orthopäden und Traumatologen im Fachbereich Wirbelsäulenchirurgie möglich ist, resultiert aus der engen Zusammenarbeit der Klinik mit Orthopäden und Unfallchirurgen in Lateinamerika.

Seit Jahren pflegt der Ärztliche Direktor der Klinik, Prof. Dr. Werner Siebert, einen intensiven fachlichen Austausch sowohl mit der Lateinamerikanischen als auch mit der Kolumbianischen Gesellschaft für Orthopädie und Traumatologie. Unter Leitung von Prof. Siebert reisten 2007 erstmals deutsche Orthopäden ins kolumbianische Cartagena, um auf einem Kongress zu wesentlichen orthopädischen Themen zu referieren. Seither hat sich die Zusammenarbeit weiter vertieft.

Prof. Siebert gründete 2009 zusammen mit anderen Kollegen, darunter Prof. Dr. Jorge Ramirez aus Kolumbien, die Deutsch-Lateinamerikanische Gesellschaft für Orthopädie und Traumatologie. Im Zentrum steht ein Austausch- und Stipendienprogramm für junge Ärzte. Vor wenigen Wochen referierten Prof. Siebert sowie die Oberärzte Dr. Sabine Mai und Dr. Burkhard Mai auf dem Lateinamerikanischen Orthopäden- und Unfallchirurgenkongress in Cartagena über Hüft- und Knieendoprothetik und die Behandlung von Gelenkrheuma. Mehr als 3.000 Teilnehmer aus ganz Lateinamerika – von Mexiko bis Feuerland – nahmen an diesem Kongress teil.

Für ihre Leistungen wurden die Oberärzte zu „Korrespondierenden Mitgliedern“ der Kolumbianischen Gesellschaft und der Vereinigung der Lateinamerikanischen Gesellschaften für Orthopädie und Traumatologie ernannt. Prof. Siebert erhielt für seine Verdienste um den Austausch zwischen deutscher und lateinamerikanischer Orthopädie die Auszeichnung als Ehrenmitglied mit dem Titel eines „Gran Caballero“.

Kooperation der Augsburger Herzchirurgie mit dem Klinikum Kaufbeuren verspricht mehr Sicherheit

Mit der Unterzeichnung des Kooperationsvertrages zwischen der Herzchirurgie am Klinikum Augsburg und der Kardiologie am Klinikum Kaufbeuren wurde am 6. Juli 2011 der letzte Meilenstein gesetzt auf dem Weg zur Gründung des Herzzentrums Ostallgäu-Kaufbeuren. Damit kann Herzpatienten im Ostallgäu noch mehr Sicherheit gewährleistet werden. „Bei komplizierten interventionellen Eingriffen mit erhöhtem Risiko sind wir mit einem Herzchirurgenteam aus Augsburg vor Ort im Herzzentrum Ostallgäu-Kaufbeuren als Back-up, um im Falle einer Komplikation unmittelbar in Form einer Not-Operation reagieren zu können“, erklärt Prof. Dr. med. Dr. h.c. Michael Beyer, Chefarzt der Herzchirurgie am Klinikum Augsburg. „Dieses Herzzentrum ist ein Projekt mit Modell-Charakter, um das uns viele beneiden werden. Im Vordergrund steht immer ein optimales Konzept für Patienten – egal ob in der Stadt oder auf dem Land.“

Der Verwaltungsratsvorsitzende der Kliniken Ostallgäu, Kaufbeurens Oberbürgermeister Stefan Bosse betonte, „dass es Ziel sein muss, dass unsere Patienten, wenn sie dringende Hilfe benötigen, auf der Autobahn A 96 links nach Augsburg abbiegen.“ Er freut sich für die Patienten in der Region, dass das Herzzentrum Ostallgäu-Kaufbeuren gegründet wurde, um den Patienten mehr Sicherheit und Versorgungsqualität auch vor Ort zu bieten. „Für uns ist die Kooperation auch eine Qualitätsbestätigung“, so der stellvertretende Verwaltungsratsvorsitzende, Landrat Johann Fleschhut: „Sie ist ein Beispiel für die Zukunftsbewegung, und wir können ein guter Partner für Augsburg sein.“

Bei Eingriffen, bei denen es wider Erwarten zu Komplikationen kommt, kann durch die neue Kooperation zudem auch innerhalb kürzester Zeit ein Herzchirurgenteam aus Augsburg eingeflogen werden. Darüber hinaus ist es schon seit einiger Zeit möglich, kleinere geplante Eingriffe am offenen Herzen direkt im Klinikum Kaufbeuren durchzuführen wie z.B. spezielle Schrittmacher-Implantationen zur Steigerung der Leistungsfähigkeit des Herzens. Der Leiter der Elektrophysiologie am Klinikum Kaufbeuren, Priv.-Doz. Dr. Marcus Koller, betont, dass bereits in der Vergangenheit in vielfacher Weise mit dem Klinikum Augsburg zusammengearbeitet wurde: „Die direkte Anbindung per Internet in die Herzchirurgie in Augsburg“ helfe den Patienten vor Ort im Allgäu. Mit dieser Kooperationsvereinbarung geht der Startschuss für die Gründung des Herzzentrums Ostallgäu-Kaufbeuren einher, das Patienten mit Herzinfarkt oder anderen Herzerkrankungen ein umfassendes Konzept zur optimalen Behandlung bietet.

Wie wichtig eine enge Vernetzung der Gesundheitseinrichtungen in ganz Schwaben ist, wird gerade am Beispiel von Herzerkrankungen deutlich: „Am Klinikum Augsburg investiert der Freistaat 300 Millionen Euro in die Generalsanierung und weitere 50 Millionen Euro in top-moderne Medizintechnik“, erklärt Klinikum-Vorstand Alexander Schmidtke. „Unser Auftrag als einziges Haus der Maximalversorgung Schwabens mit Spitzenmedizin auf universitärem Niveau ist es, allen rund zwei Millionen Bürgern im ganzen Regierungsbezirk beste Medizin wohnortnah zu bieten.“ Daher hat das Klinikum als größtes Krankenhaus in Schwaben mit zahlreichen Kliniken und Gesundheitseinrichtungen Kooperationen vereinbart und „wir freuen uns sehr, dass wir jetzt auch die Kliniken Ostallgäu als Partner gewinnen konnten“, so Schmidtke und Professor Beyer.

Neue Hoffnung für Patienten mit anfallsweisem Vorhofflimmern: Seit einigen Wochen bietet die Abteilung Kardiologie am Klinikum Offenbach unter Prof. Dr. Harald Klepzig eine neue Gefriertechnik an, die Herzrhythmusstörungen zuverlässig und schonend beseitigen kann. Damit ist das Klinikum eines von ganz wenigen Krankenhäusern im Rhein-Main-Gebiet, die diese Technik einsetzen. Bei etwa sieben von zehn Patienten kann der insgesamt risikoarme Eingriff laut Prof. Klepzig erfolgreich durchgeführt werden. Diese Menschen sind auf der Stelle von ihrer Rhythmusstörung befreit.

Vorhofflimmern ist die häufigste Herzrhythmusstörung. Derzeit sind in Deutschland etwa eine Million Menschen betroffen – Tendenz steigend, insbesondere bei zunehmendem Alter. Typische Symptome sind ein unregelmäßiger, teilweise sogar sehr schneller Herzschlag, aber auch Herzstolpern und Atemnot sowie die dadurch ausgelösten Angstgefühle. Doch nicht immer sind die Anzeichen derart störend, dass der Patient sie bewusst wahrnimmt. Bei unregelmäßigem Pulsschlag sollte jedoch in jedem Fall ein Herzspezialist aufgesucht werden. Vorhofflimmern ist an sich nicht lebensbedrohlich, kann jedoch fatale Folgen haben: sehr häufig wird durch Gerinnsel ein Schlaganfall ausgelöst.

„Zu uns kommen täglich ein bis zwei Patienten mit Vorhofflimmern“, so Prof. Dr. Harald Klepzig, Chefarzt der Medizinischen Klinik I (Herz-, Lungen- und Gefäßkrankheiten) am Klinikum Offenbach. „Bisher hatte man zur Behandlung dieser Rhythmusstörung nur wenige Medikamente, und diese wurden darüber hinaus oft nicht gut vertragen Durch die Ablationsbehandlung mit dem ‚Kälteballon’ kann insbesondere den Patienten geholfen werden, die unter anfallsweisem Vorhofflimmern leiden und denen mit Medikamenten nicht zufriedenstellend geholfen werden kann.“

Oberarzt Dr. Arnold Schmidt, der das Verfahren am Klinikum eingeführt hat, erklärt: „Die Ablation besteht aus einer etwa zweistündigen Katheteruntersuchung, während der der Patient ein leichtes Schlafmittel erhält. Über die Leiste wird dann ein knapp 3 cm großer Spezialballon bis ins Herz vorgeschoben und gegen die Lungenvenen gehalten, die für das Auftreten der Rhythmusstörung verantwortlich gemacht werden. Diese Region wird mit dem Ballon zweimal für 5 Minuten bis auf bis zu -40°C abgekühlt und somit ausgeschaltet.“ Die Behandlung ist, ähnlich wie bei einem Vereisungsspray, praktisch schmerzfrei. Bisweilen werden vorübergehend leichte Kopfschmerz verspürt.

„Grundlage dieser Therapie ist die Tatsache, dass Vorhofflimmern bei vielen Menschen in den einmündenden Lungenvenen im linken Vorhof entsteht“, so Prof. Klepzig. „Dort befinden sich Muskelzellen, die sich dann immer wieder in hoher Frequenz entladen („elektrische Fehlzündungen“). Diese Fehlentladungen stören den Herzschlag empfindlich und können dadurch das Vorhofflimmern auslösen. Durch die Kälteverödung werden diese Muskelzellen erfolgreich elektrisch isoliert, die elektrischen Leitungen zu den Vorhöfen verödet. Hierdurch bleibt das Störfeuer unwirksam, der normale Herzrhythmus wird nicht mehr unterbrochen.“

Im Klinikum Offenbach wird diese Methode in der Kardiologie jetzt regelmäßig durchgeführt. Die Patienten können das Krankenhaus in der Regel bereits am Tag nach der Untersuchung verlassen. Wenn die Indikation stimmt, ist der Patient sofort von seinen Beschwerden befreit. Bei manchen Patienten muss der Eingriff wiederholt oder Medikamente dazu gegeben werden, um den vollen Erfolg zu erzielen.

Weitere Informationen: www.klinikum-offenbach.de

Gefäßzentrum Offenbach setzt auf Stromimpulse gegen Schaufensterkrankheit

Durchblutungsstörungen der Beine (Periphere Arterielle Verschlusskrankheit / pAVK) betreffen immer mehr Menschen. Etwa jeder vierte Patient über 55 Jahre leidet an dieser Erkrankung, die auch als ‚Schaufensterkrankheit’ bezeichnet wird. Die Minderdurchblutung führt zu Schmerzen, die sich zunächst nur bei Belastung bemerkbar machen. Mit fortschreitender Erkrankung nehmen die Schmerzen zu und sind schließlich ständiger, quälender Begleiter – auch im Liegen oder Stehen. Ein neues Verfahren soll nun Abhilfe schaffen, wenn alle anderen Therapiemöglichkeiten ausgeschöpft sind: die so genannte Neurostimulation. Hierfür wird ein kleines Gerät im Rückenbereich unter die Haut implantiert, das über eine Elektrode elektrische Impulse an die Rückenmarksnerven abgibt. Dies unterbricht die Schmerzweiterleitung und lindert so die Schmerzen. Zudem haben Studien nun ergeben, dass die Impulse auch eine gefäßerweiternde Wirkung haben, die das Krankheitsgeschehen bei Durchblutungsstörungen positiv beeinflussen. Das Gefäßzentrum Offenbach Rhein-Main setzt ab sofort die Neurostimulation bei therapieresistenten Patienten ein.

Amputationen können verhindert werden

„Wenn Medikamente und operative Maßnahmen nicht mehr helfen, kann die epidurale Neurostimulation die Schmerzsymptomatik verbessern und sogar eine Amputation verhindern“, so Prof. Dr. Arend Billing, Chefarzt der Gefäßchirurgie und Sprecher des Gefäßzentrums. „Auch hartnäckige offene Wunden können dadurch abheilen.“ Ein Allheilmittel bei pAVK sind die Stromimpulse jedoch nicht, gibt der Gefäßspezialist zu bedenken: „Die Neurostimulation kann tatsächlich ein letzter Ausweg vor einer drohenden Amputation sein. Sie bereichert das Behandlungsspektrum, hilft aber nicht bei allen Patienten. “

Deutschlandweit in nur wenigen Kliniken angeboten

Die Stimulation des Rückenmarks bewährt sich seit Jahren in der Schmerztherapie. Bei der Behandlung von Arteriosklerose dagegen beginnt sie sich jetzt erst zu etablieren. Tatsächlich gibt es bisher deutschlandweit nur eine Handvoll Kliniken, die diese Methode ihren Patienten anbietet. Hierbei implantiert der Gefäßchirurg unter Röntgen-Kontrolle zunächst die Elektrode im Rückenmarkskanal. Sitzt die Sonde an der richtigen Stelle, spürt der Patient ein Kribbeln in der betroffenen Extremität. Um diese Angaben machen zu können, muss der Patient wach sein. Daher erfolgt der Eingriff nur unter örtlicher Betäubung. Liegt die Sonde richtig, wird sie fixiert und in der rechten oder linken Flanke durch die Haut ausgeleitet. Es folgt eine ca. 10-tägige Testphase unter stationären und häuslichen Bedingungen, um die optimale Effektivität der Stimulation unter verschiedenen Belastungen zu testen. Erst wenn das Ergebnis zufrieden stellt, wird der eigentliche Schrittmacher in einem zweiten Eingriff unter die Haut implantiert.

„Wenn der Patient auf die Neurostimulation anspricht, gewinnt er ganz entscheidend an Lebensqualität“, so Prof. Billing. „Daher sollte der Behandler diese Möglichkeit immer im Auge behalten, wenn bei schweren Durchblutungsstörungen der Beine alle herkömmlichen Methoden ausgeschöpft sind. Die Kosten werden von den Kassen übernommen.“

Weitere Informationen erteilt das Gefäßzentrum Offenbach Rhein-Main:
E-Mail: gefaesschirurgie@klinikum-offenbach.de

Zum 1. März 2011 hat Achim Schäfer die Geschäftsführung des Medizinischen Zentrums für Gesundheit Bad Lippspringe (MZG) übernommen. Nach 100 Arbeitstagen in Bad Lippspringe zog er nun eine erste Bilanz. Vom ersten Tag an stellte Achim Schäfer die rund 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des MZG in den Mittelpunkt. „Ich habe alle Einrichtungen besucht und viele Gespräche geführt“, sagt der Geschäftsführer. „Dabei wurden mir viele Anregungen mit auf den Weg gegeben.“ Daraus resultierte eine umfassende Mitarbeiterbefragung, die in diesen Tagen abgeschlossen und dann ausgewertet wird.

Ein Fazit zieht Achim Schäfer bereits jetzt: „Unsere zukunftsweisenden Umstrukturierungen werden weitergehen, dass MZG ruht sich nicht auf dem Ist-Zustand aus.“ Auch bei größeren Veränderungen sollen die Mitarbeiter ins Boot geholt werden: Eine regelmäßige Klinikkonferenz zur Begleitung des Umstrukturierungsprozesses wurde jetzt initiiert. Strategisch will Achim Schäfer das MZG fit machen, indem er die Konzentration auf vier klar erkennbare Wachstumsbereiche ins Auge fasst:

  1. Zentrum für Pneumologie mit der Akut-Pneumologie, den Reha-Fachkliniken für Pneumologie, dem Zentrum für aktivierende Pflege, dem Atemzentrum als spezialisiertes Sanitätshaus sowie den Lungensportgruppen im Therapiezentrum
  2. Zentrum für Hals-Nasen-Ohren-Medizin mit der phoniatrischen Abteilung und einer Spezialpraxis
  3. Interdisziplinäres Zentrum für berufsorientierte Rehabilitation mit einem großen berufsorientierten Therapiezentrum
  4. Ein spezieller Bereich für interdisziplinäre Altersmedizin in Ergänzung zu den bestehenden Zentren in der Region.

„Dabei streben wir in allen Bereichen Kooperationen mit den freigemeinnützigen und öffentlichen Kliniken in der Region an. Wir wollen unseren Beitrag zur Versorgung unserer älter werdenden Bevölkerung leisten. Der konkrete Fahrplan zur Umsetzung wird gerade erstellt. Dabei ist es wichtig, dass wir das Wissen unserer Mitarbeiter hinzuziehen, und die Aktivitäten zur Umstrukturierung auf eine breite Basis stellen“, so Achim Schäfer.

Kontakt für Rückfragen:
Heiko Appelbaum
-Pressesprecher-
Medizinisches Zentrum für Gesundheit GmbH
MZG-Westfalen
Peter-Hartmann-Allee 1
33175 Bad Lippspringe
Tel.: 05252/95-1038
E-Mail: h.appelbaum@medizinisches-zentrum.de
www.medizinisches-zentrum.de

« Prev - Next »