Gesundheits-Artikel zum Thema 'Kliniknews'

Sonja Nickel

Sport gegen Rückenschmerzen

Wissenschaftler der Sportorthopädie am Universitätsklinikum Heidelberg erforschen in einem nationalen Netzwerk die Wirksamkeit körperlicher Aktivität

Wie lassen sich die Risiken für Rückenschmerzen durch körperliche Aktivität verringern und vorhandene Beschwerden abmildern? Daran forschen in den nächsten dreieinhalb Jahren die Sportorthopäden des Universitätsklinikums Heidelberg unter der Leitung von Dr. Nikolaus Streich gemeinsam mit Medizinern aus Potsdam, Berlin, Dresden, München, Hamburg Frankfurt/Main, Bochum und Köln. Das Projekt wird vom Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp) mit insgesamt fünf Millionen Euro gefördert; allein auf Heidelberg entfallen dabei rund 700.000 Euro.

Rückenbeschwerden sind die Volkskrankheit Nummer eins in den westlichen Industrieländern. Bei der Suche nach den Ursachen machen die Mediziner – neben strukturellen Schäden wie beispielsweise Gelenkdegenerationen – häufig eine unzureichende Stabilisation und Funktion der Wirbelsäule bedingt durch Defizite im Zusammenspiel zwischen Nerv und Muskel aus. „Immer wieder aber liegen die Gründe für das Entstehen von Rückenschmerzen und die Verfestigung des Krankheitsbildes auch im psychischen und psychosozialen Bereich, insbesondere im Umgang mit Stress und Schmerz“, erklärt Dr. Streich.

Förderung durch Bundesinstitut für Sportwissenschaft

Ein gezieltes Training sowohl zur Vorbeugung von Beschwerden als auch in der Rehabilitation erweist sich in der Regel als wirksam. Allerdings bleibt im Einzelfall oft unklar, welche Intervention letztendlich zur Risiko- und Beschwerdeminderung geführt hat. Genau an diesem Punkt setzen die Sportmediziner in Kooperation mit Sport- und Gesundheitssoziologen, Sportwissenschaftlern und Sportpsychologen mit dem neuen Projekt an. „Wir wollen gesicherte Erkenntnisse zur Wirksamkeit spezifischer Interventionsmöglichkeiten durch körperliche Aktivität erforschen“, kündigt Dr. Streich an.

Das Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp) hat die Aufgabe, Forschungsvorhaben auf dem Gebiet des Sports zu initiieren, zu fördern und zu koordinieren, die Forschungsergebnisse auszuwerten und den Transfer der Forschungsergebnisse in die Praxis in Zusammenarbeit mit dem Sport zielgruppenorientiert vorzunehmen. Dies gilt insbesondere für die Bereiche Spitzensport, einschließlich der Nachwuchsförderung und Talentsuche, Sportgeräteentwicklung und Dopinganalytik. Fragestellungen zur Sportentwicklung, die für die Bundesrepublik Deutschland als Ganzes von Bedeutung sind und durch ein Bundesland allein nicht wirksam gefördert werden können, stehen außerdem im Fokus des Interesses.

Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert internationale Zusammenarbeit zwischen Homburg und Kapstadt

Dr. Katrin Bachelier und Prof. Michael Böhm, Direktor der Klinik für Innere Medizin III – Kardiologie, Angiologie und internistische Intensivmedizin des Universitätsklinikums des Saarlandes (UKS), konnten erstmals einen neuen Biomarker der lebensbedrohlichen Herzschwäche in der Schwangerschaft identifizieren. Dieser ermöglicht eine rasche Diagnose. Die Zusammenarbeit zwischen der Klinik für Innere Medizin III des UKS und dem Hatter Institute in Kapstadt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt. Der neue Biomarker soll rasch so weit entwickelt werden, dass erkrankte Mütter ohne Zeitverzögerung erkannt sowie behandelt werden und die neugeborenen Kinder in einer intakten Familie aufwachsen können.

Das Aufwachsen von Halbwaisen- und Waisenkindern ohne Mutter stellt überall auf der Welt, aber insbesondere in Südafrika, ein großes Problem dar. Eine der Hauptursachen für mütterliche Sterblichkeit in Südafrika und auch in Haiti ist die sogenannte peri- oder postpartale Kardiomyopathie (PPCM). In Europa und Deutschland tritt sie seltener auf, wird aber auch zunehmend diagnostiziert. Die PPCM ist eine seltene, lebensgefährliche Herzerkrankung mit plötzlich einsetzender Herzschwäche – meistens während der zweiten Schwangerschaft – die bei vorher gesunden Frauen rund um die Geburt meist völlig überraschend auftritt. Die Symptome sind vielfach nicht eindeutig, werden leicht und oft verkannt sowie üblichen Schwangerschaftsbeschwerden zugeordnet. Die PPCM unterscheidet sich von anderen Herzschwäche-Formen, indem sie sehr schnell voran schreitet, so dass sich bei einer gesunden jungen Frau binnen weniger Tage nach der Geburt eine schwere Herzschwäche entwickeln kann. Bei bis zu 25% der Patientinnen kommt es zum Pumpversagen des Herzens. Weitere Patientinnen leiden an den Folgen der Herzschwäche mit dauerhaften Einschränkungen, dies sind bis zu 40%. Nicht selten kann die Herzschwäche die Notwendigkeit einer Herztransplantation bedeuten.

Die Häufigkeit der PPCM wird in den USA und in Europa mit circa 1:4.000, in Südafrika mit 1:1.000, auf Haiti mit 1:300 Geburten angegeben. Dies bedeutet, dass jedes 1.000. Kind in Südafrika zumindest Halbwaise wird. Da die Krankheitsverläufe in allen Fällen sehr ähnlich sind, geht man davon aus, dass es sich tatsächlich überall um die gleiche Krankheit handelt. Es wird ein erhöhtes Risiko bei Schwarzafrikanerinnen beobachtet. Zusammen mit dem hohen Auftreten unter der schwarzen Bevölkerung Haitis und Afrikas vermutet man zumindest in diesen Regionen genetische Faktoren, die das Risiko für eine PPCM erhöhen. Die Prognose dieser jungen Frauen ist erschreckend schlecht. In Südafrika und in Haiti sterben 15% dieser jungen Mütter kurz nach der Geburt, bei nur 23 % der Patientinnen normalisiert sich die Pumpleistung des Herzens nach 6 Monaten. Bei 30 bis 40 % der Patientinnen ist trotz optimaler Herzinsuffizienztherapie keine klinische Verbesserung der Pumpfunktion im Verlauf zu beobachten und in 9 % bis 23 % tritt letztlich ein schweres Herzversagen mit Todesfolge auf.

Neue Ergebnisse zeigen: Nach der Geburt führt erhöhter oxidativer Stress zu einer Spaltung des Stillhormons Prolaktin, wodurch das Herz und Gefäße geschädigt werden. Diese Ergebnisse wurden bereits in international hochrangigen Wissenschaftszeitschriften publiziert. Eine kürzlich veröffentlichte Pilotstudie zeigte, dass eine Blockade des Stillhormons Prolaktin mit dem Abstillmedikament Bromocriptin den Heilungsprozess bei den jungen Müttern mit PPCM nahezu 100%-ig fördert. Eine rasche und möglichst genaue Diagnose ist von besonderer Bedeutung, da sich hieraus die erforderliche Therapie ableitet und damit das Überleben der jungen Mütter bestimmt wird. Eine spezielle Diagnostik gibt es bislang jedoch nicht.

Prof. Karen Sliwa vom Hatter Institute in Kapstadt verfügt in Südafrika über die größte Bio-Datenbank von jungen Frauen mit PPCM. In Kooperation mit Prof. Sliwa konnte die Kardiologische Forschungsabteilung der Klinik für Innere Medizin III des UKS ein spezifisches Mikropartikel-Profil im Blut nachweisen. Bei den jungen Frauen mit PPCM konnten u.a. 25-fach erhöhte Mikropartikel als Zeichen und Marker für die Gefäßschädigung gemessen werden. Dieses Mikropartikel-Profil könnte langfristig die rasche Diagnosestellung der lebensbedrohlichen Herzinsuffizienz bei jungen Frauen überhaupt ermöglichen und insbesondere eine frühe Therapieeinleitung gewährleisten.

Kontakt:
Prof. Michael Böhm
Direktor der Klinik für Innere Medizin III
Gebäude 40 und Gebäude 24
Universitätsklinikum des Saarlandes
Kirrberger Straße
D-66421 Homburg/Saar
E-Mail: michael.boehm@uks.eu
Telefon 0 68 41 / 16 – 2 33 72

Informationsveranstaltung für Ärzte, Interessierte und Betroffene

Am Freitag, 14. Oktober 2011 findet im Ärztekasino der Fürst-Stirum-Klinik Bruchsal der 9. Präventions- und Therapietag statt. Veranstalter ist die Frauenklinik der Fürst-Stirum-Klinik Bruchsal unter Federführung von Chefarzt Prof. Dr. Jürgen Wacker.

Die Veranstaltung ist zweigeteilt: das Vortragsprogramm am Vormittag richtet sich an Betroffene sowie an die gesamte interessierte Bevölkerung, während der Nachmittag der ärztlichen Fortbildung, also ausschließlich dem Fachpublikum gewidmet ist.

Im ersten Veranstaltungsblock für Betroffene und Interessierte ab 10 Uhr spricht zunächst Irmgard Seider von der Selbsthilfegruppe Lichtblicke. Danach referiert Susanne Sicko von der Chemoambulanz zu den Themen „Portkatheter“ und Hand-/Fußsyndrom“. Im Vortrag von Prof. Dr. Frederic Marmé von der Universitätsfrauenklinik Heidelberg geht es anschließend um die Prävention der Osteoporose und die Therapie von Knochenmetastasen. Zum Abschluss des Vormittags werden die Saalbach Quilder Herzkissen an die Bruchsaler Frauenklinik überreichen.

Die Fortbildung für Experten am Nachmittag ab 13:30 Uhr widmet sich der Kindergynäkologie sowie dem Management bei Hyperbilirubinämie und dem Vorgehen bei kindlichen Notfällen. Referenten sind neben Chefarzt Prof. Wacker Dr. Ivonne Bedei vom Klinikum Frankfurt sowie Prof. Dr. Johannes Pöschl von der Universitätskinderklinik Heidelberg.

Weitere Informationen zum 9. Präventions- und Therapietag gibt es bei der Frauenklinik unter Telefon 07251-708-57351.

Sonja Nickel

Was wissen Sie über Ihre Gefäße?

Am 8. Oktober 2011 lädt das interdisziplinäre Gefäßzentrum des Universitätsklinikums Heidelberg zum Tag der offenen Tür ein / Individuelle Beratung, Untersuchungen, Vorstellung modernster Therapien

Was kann ich für die Gesundheit meiner Gefäße tun? Woran erkenne ich einen Schlaganfall? Wie beuge ich Durchblutungsstörungen in den Beinen vor? Antworten auf Fragen rund um das Thema Gefäßerkrankungen gibt es am Samstag, den 8. Oktober 2011, beim Tag der offenen Tür des interdisziplinären Gefäßzentrums am Universitätsklinikum Heidelberg: Von 12 bis 16 Uhr erwartet die Besucher im 3. Stock der Chirurgischen Universitätsklinik, Im Neuenheimer Feld 110 in Heidelberg, ein abwechslungsreiches Programm u.a. mit Expertenvorträgen, Vorführungen von Operationen am Modell und von Gefäßprothesen, Ultraschalluntersuchungen der Schlagadern, Tipps zu Vorbeugung und Selbsthilfe sowie individuelle Beratungen.

Die Veranstaltung anlässlich des siebten bundesweiten Gefäßtages der Deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie richtet sich an Patienten, Angehörige, Hausärzte, Journalisten und alle Interessierten. Der Eintritt ist frei.

Jeder dritte Einwohner in Deutschland über 40 hat bereits „verkalkte Gefäße“. In der Folge erleiden z.B. mehr als 30.000 Menschen jährlich einen Schlaganfall. Doch häufig wären Gefäßerkrankungen und ihre Folgen vermeidbar: Risikofaktoren sind z.B. Rauchen, unbehandelter Bluthochdruck, falsche Ernährung und zu wenig Bewegung. „Viele machen sich über die Gesundheit ihrer Gefäße keine Gedanken“, erklärt Professor Dr. Dittmar Böckler, Ärztlicher Direktor der Universitätsklinik für Gefäßchirurgie Heidelberg. „Wir wollen daher auf Möglichkeiten der Vorsorge und rechtzeitigen Behandlung von Gefäßerkrankungen aufmerksam machen.“

Schwerpunktthema: Schlaganfall in Folge verengter Halsschlagader

Schwerpunktthema der Veranstaltung ist der Schlaganfall in Folge einer verengten Halsschlagader. Löst sich aus dieser Engstelle ein Blutgerinnsel, kann es Blutgefäße im Gehirn verschließen. Es kommt zu einer Mangeldurchblutung und zum Schlaganfall. Häufig kündigt sich der Schlaganfall mit Symptomen an, die durch die Durchblutungsstörung im Gehirn verursacht werden: „Vorübergehende Seh- und Sprachstörungen, Taubheitsgefühle oder Lähmungen in Armen und Beinen sind frühe Anzeichen eines Schlaganfalls. Sie sollten auf jeden Fall sofort einen Arzt aufsuchen“, rät Professor Böckler. Eine Ultraschall-Untersuchung der Halsschlagadern (Duplexsonographie) bringt dann Klarheit. Die schonende Untersuchung kann beliebig wiederholt werden.

Weitere Themen beim Tag der offenen Tür sind Schaufensterkrankheit (periphere arterielle Verschlusskrankheit), Aufweitungen der Bauchschlagader (Aortenaneurysma), Krampfadern sowie das Wundmanagement bei offenen Beinen.

Interdisziplinäre Behandlung im Gefäßzentrum des Universitätsklinikums Heidelberg

Gefäßkranke Menschen leiden oft an zusätzlichen Erkrankungen wie Diabetes oder Bluthochdruck. Daher ist es notwendig, die Patienten fachübergreifend zu behandeln. Im zertifizierten interdisziplinären Gefäßzentrum des Universitätsklinikums Heidelberg erarbeiten Gefäßchirurgen, Radiologen und Angiologen gemeinsam mit Neurologen, Nephrologen, Diabetologen und Ernährungsmedizinern für jeden Patienten ein individuelles Behandlungskonzept.

Der Tag der Offenen Tür des Interdisziplinären Gefäßzentrums findet am Samstag, den 08. Oktober 2011, von 12 bis 16 Uhr in der Chirurgischen Universitätsklinik Heidelberg, Im Neuenheimer Feld 110, 69120 Heidelberg, im großen Hörsaal, 3. Stock, statt.

Weitere Informationen:
Sekretariat des Gefäßzentrums: Frau Schaumburg
Tel: 06221 / 56 62 26
http://www.klinikum.uni-heidelberg.de/Gefaesschirurgie.106555.0.html
www.gefaesschirurgie.de

Die Behandlung von Patienten mit akuten Schmerzen erfolgt in der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik Frankfurt am Main auf hohem Niveau. Dies bestätigten im dritten Quartal 2011 die Auditoren des TÜV Rheinland in der Erstzertifizierung der Akutschmerztherapie der Klinik. „Durch die differenzierten Schmerzschemata, sowie durch den Akutschmerzdienst des Hauses mit den ausgebildeten algesiologischen Fachassistenten und einer sehr guten Dokumentation konnte die BG Unfallklinik überzeugen“, erläuterte der Kaufmännische Geschäftsführer der BGU, Dr. jur. Uwe Kage, im Rahmen der hausinternen Feierlichkeiten zur Zertifizierung.

Ziel der Zertifizierung „Akutschmerztherapie“ ist es, Schmerzen, die kurz vor, während oder nach der OP entstehen, soweit wie möglich zu lindern – möglichst ohne Nebenwirkungen.

Dazu der Ärztliche Geschäftsführer der Klinik Prof. Dr. med. Reinhard Hoffmann, „Die Akutschmerztherapie stellt den Menschen in den Mittelpunkt. Wir gehen auf die individuellen Bedürfnisse des Kranken und sein subjektives Schmerzempfinden ein. Dabei legen die Patienten nach einer Operation selbst auf einer Skala fest, wie groß ihre Schmerzen sind. Aufgrund dieser subjektiven Einschätzung und der durchgeführten OP ermitteln wir dann die optimale Dosierung.“

Besonders groß war die Freude aller Beteiligten, dass die Auditoren der BGU ein besonders hohes Niveau der Akutschmerztherapie bestätigten. Dies sei für eine Erstzertifizierung außergewöhnlich, aber durch das ausgereiftes Qualitätsmanagement gut zu erklären, so ein Sprecher des TÜV Rheinland.

Gerade die interdisziplinäre und interprofessionelle Zusammenarbeit der Ärzte und des Pflegepersonals in der Akutschmerzphase, bezeuge ein außerordentlich hohes Engagement beider Berufsgruppen. Zudem sei die klinik- und praxisrelevante Einbindung der Physiotherapie hervorzuheben.

„Selbstverständlich werden wir die Akutschmerztherapie weiter kontinuierlich verbessern und sehen deshalb der jährlichen Überprüfung durch den TÜV Rheinland gelassen entgegen“, so der Chefarzt der Abteilung Anästhesie, Intensivmedizin und Schmerztherapie, Dr. med. Rolf Teßmann.

Am 28. September von 13 bis 18 Uhr ermöglicht das Klinikum Augsburg einen Einblick in sein neues Endoskopie-Zentrum. Im ersten Stock entstand in rund zweijähriger Bauzeit eine der modernsten Endoskopie-Abteilungen Deutschlands. Das Zentrum am Klinikum ist sogar das europäische Referenzzentrum von einem der weltweit führenden Endoskop-Hersteller aus Japan und bietet damit oft vor anderen Einrichtungen modernste Medizingerätetechnik.

Die neue Ausstattung verbessert nicht nur den Behandlungskomfort für Patienten und ihre Sicherheit, sondern ist insbesondere unter hygienischen Aspekten eine weitere Verbesserung. Vor Ort in der Endoskopie-Abteilung können die Geräte aufbereitet werden, damit beispielsweise eine Magen- oder Darmspiegelung unter optimalen Rahmenbedingungen verlaufen kann.

Die Endoskopie der III. Medizinischen Klinik am Klinikum Augsburg unter Leitung von Chefarzt Prof. Dr. Helmut Messmann stellt ein modernes endoskopisches Zentrum dar, in dem pro Jahr mehr als 12.000 endoskopische Untersuchungen durchgeführt werden. Das Leistungsangebot umfasst alle gängigen diagnostischen als auch therapeutischen Endoskopien und Sonographien (inklusive Endosonografie) am gesamten Magen-Darm-Trakt inklusive der Gallenwege und Bauchspeicheldrüse sowie am Bronchialsystem, sowie die Endoskopie von Kindern.

Neben den diagnostischen Standardverfahren der Endoskopie (Gastroskopie, Koloskopie, Rekto-Sigmoidoskopie, ERCP, Bronchoskopie, Endosonographie inkl. Punktionen) werden auch sämtliche therapeutischen endoskopischen Eingriffe am Magen-Darm-Trakt sowie am Gallengangssystem und der Bauchspeicheldrüse angeboten. Dies umfasst die endoskopische Behandlung von Varizen in Speiseröhre und Magen, Lokalbehandlung von Blutungen im gesamten Magen-Darm-Trakt, Entfernung von Polypen im gesamten Magen-Darm-Trakt, Entfernung von Steinen aus Gallenwegen und Bauchspeicheldrüse, Lokalbehandlung von Hämorrhoiden und Analfissuren, Lokalbehandlung von Tumoren und Gefäßmissbildungen mittels Laser und Argon-Plasma-Koagulation, Lokalbehandlung gut- und bösartiger Engstellen im Magen-Darm-Trakt durch Ballondilatation, Bougierung oder Einlage von Kunststoff- oder Metallprothesen (Stents). Daneben werden spezielle Endoskopien des Dünndarms (Jejunoskopie, Enteroskopie mittels Doppelballon-Verfahren) und der Gallenwege (Cholangioskopie) und der Bauchhöhle (in Mini-Laparoskopie-Technik) sowie die sondenlose endoskopische Untersuchung des Dünndarms (Kapselendoskopie) durchgeführt.

Einen besonderen Schwerpunkt stellt die Früherkennung und Behandlung von bösartigen Magen-Darm-Tumoren und deren noch nicht sichtbaren Vorstufen dar, die mit neuesten Techniken (Färbeverfahren, Fluoreszenzendoskopie, Narrow-Band-Imaging) erkannt werden. Durch endoskopische Resektionsverfahren (Mukosaresektion, Dissektions-Technik) und mit der photodynamischen Therapie (PDT) können diese Tumoren endoskopisch ohne Operation behandelt werden.

Bei den endosonografischen Untersuchungen bietet die Klinik die diagnostischen Standardverfahren des oberen und unteren Gastrointestinaltraktes (inklusive Analkanal) an. Für spezielle Fragestellungen stehen hochauflösende (12 MHz und 20 MHz) Minisonden zur Verfügung.

„Selbst aktiv werden – Informationen suchen, finden und bewerten“ lautet das Thema eines Vortrags am 29.09.2011 um 16 Uhr im Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg. Dr. Regine Hagmann vom Krebsinformationsdienst (KID) des Deutschen Krebsforschungszentrums bietet wertvolle Tipps im Dschungel der Krebsinformation im Rahmen einer Vortragsreihe für Patienten, die die Beratungsdienste am NCT anbieten.

Wo kann ich gute Informationen im Internet finden? Welche Broschüre ist verlässlich und aktuell? Welche Interessen könnten hinter dem Angebot stehen? Wie erkenne ich, was davon für mich relevant ist? Fragen wie diese stehen im Mittelpunkt der Veranstaltung am Donnerstag, den 29. September, im NCT Heidelberg.

„In unseren persönlichen Beratungsgesprächen wird oft klar, wie verwirrt die Menschen von Zeitungsartikeln, Webseiten oder Broschüren über Krebs sind“, berichtet Regine Hagmann. „In meinem Workshop möchte ich zeigen, worauf es bei der Beurteilung ankommt. Informationen über Krebs haben beispielsweise immer einen Anbieter. Wenn man dessen Interessen erkennt, fällt das Einordnen schon etwas leichter.“

Krebspatienten, deren Familienangehörige und alle Interessierten sind herzlich eingeladen. Die Leiterin des Krebsinformationsdienstes wird anhand von praktischen Beispielen zeigen, wie sich Krebspatienten in der Informationsflut zurechtfinden können. In ihrem Workshop lernen die Patienten die Werkzeuge kennen, die sie brauchen, um gezielt Informationen zu Krebserkrankungen zu sammeln und diese für sich zu bewerten. Zudem wird ihnen ein Einblick in die Arbeitsweise des Krebsinformationsdienstes des Deutschen Krebsforschungszentrums gewährt. Vor 25 Jahren gegründet, wird er mittlerweile zum nationalen Referenzzentrum für Krebsinformation ausgebaut und informiert in verständlicher Sprache aktuell zu allen Fragen rund um das Thema Krebs.

Der Vortrag findet statt:
am Donnerstag, den 29.09.2011
um 16 Uhr
im Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg,
Im Neuenheimer Feld 460, 69120 Heidelberg, Raum K2/K3, zweiter Stock

Der Eintritt ist frei.

Neben der medizinischen Versorgung auf höchstem Niveau bietet das NCT seinen Patienten ein umfassendes Beratungsangebot an. Dazu gehören der Krebsinformationsdienst KID des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ), der Sozialdienst, der Psychoonkologische Dienst, die Ernährungsberatung, das NCT Programm Sport und Krebs, die Humangenetische Beratung, die Seelsorge und das Rauchertelefon des DKFZ. Alle acht Wochen finden donnerstags Vorträge statt, die die häufigsten Fragen von Krebspatienten und deren Angehörigen beantworten.

Der nächste Vortrag der Reihe findet statt am:
Do. 24.11.2011 um 16 Uhr: „Ernährung bei Bauchspeicheldrüsenkrebs“, Ernährungsberatung
Diese Reihe wird auch 2012 fortgesetzt.

Nähere Informationen:
http://www.nct-heidelberg.de/de/patienten/beratung/beratung-index.php
http://www.nct-heidelberg.de/de/nct/termine.php

Am 31. August 2011 fand in Paris der jährliche Kongress der European Society of Cardiology (ESC), der europäischen Fachgesellschaft der Kardiologen, statt. Auf der Veranstaltung präsentierten Kardiologen aus der ganzen Welt aktuelle Forschungsergebnisse zu Herzerkrankungen und deren Behandlung. Mit fast 33.000 Teilnehmern wurde ein neuer Besucherrekord aufgestellt. Dieser Kongress war somit der größte Herz-Kreislauf-Kongress der Welt und wurde von Professor Michael Böhm vom Universitätsklinikum des Saarlandes in Homburg als Vorsitzendem der Europäischen Programmkommission federführend organisiert.

Kardiologen weltweit warten jedes Jahr gespannt auf die neuen Ergebnisse, die auf dem ESC-Kongress präsentiert werden. Neben Teilnehmern aus Europa reisten auch größere Delegationen aus Brasilien, Japan, China und Indien an. „Der ESC-Kongress 2011 in Paris war eine rekordbrechende Veranstaltung. Mit einer Gesamtbesucherzahl von 32.946 Teilnehmern ist das der größte Kongress, den wir bisher veranstaltet haben“, sagte Professor Michael Böhm, Hauptverantwortlicher der Kongresskommission und Vorstandsmitglied der ESC.

Die in Paris präsentierten Forschungsergebnisse lieferten wieder neue Ansätze in der Behandlung von Herzerkrankungen. Neben der ARISTOTLE- lieferte die PRODIGY-Studie ein interessantes Ergebnis zu der dualen Plättchenhemmertherapie nach einer Stent-Implantation: Eine Therapiedauer von 6 Monaten ist genau so effektiv wie eine Dauer von 24 Monate, verursacht aber weniger schwere Blutungen. Dass ein medikamentenbeschichteter Stent weniger anfällig für einen Verschluss ist als ein Metall-Stent, ist das Ergebnis der EXAMINATION-Studie.

Das PURE-Register zeigte, dass in Ländern mit niedrigem Einkommen 80% der Patienten mit kardiovaskulären Erkrankungen keine medikamentöse Behandlung erhalten − im Vergleich dazu werden in Ländern mit hohem Einkommen lediglich 11,2% nicht mit Medikamenten behandelt.

Die ESC gründet eigene Registerstudien und präsentierte drei davon auf dem Kongress: Herzversagen, Vorhofflimmern-Ablation sowie Schwangerschaft und Herzkrankheiten. Wichtig ist das Register zu Herzerkrankungen bei Schwangeren: Es zeigte sich, dass die Todesrate erkrankter Mütter und deren Kinder deutlich höher als erwartet war. Eine zukünftig noch engere Zusammenarbeit zwischen Gynäkologen und Kardiologen sei unabdingbar. Darum wurde von der ESC auch unter anderem eine neue klinische Richtlinie zum Management von kardiovaskulären Erkrankungen während der Schwangerschaft veröffentlicht. Da Herzkrankheiten bei jungen Frauen zunehmen, verweist die Kardiologengesellschaft auf die Notwendigkeit von entsprechenden Voruntersuchungen von Schwangeren.

Daneben wurden auch Studien präsentiert, die den positiven Effekt von Schokolade auf das Herz und von Lachen auf die Blutgefäße beobachtet hatten. Psychologische Faktoren werden als Hauptverursacher von Herzerkrankungen zu gering eingeschätzt.

Am 28. und 29. August verbreiteten die Kardiologen ihre Botschaft an die Öffentlichkeit: Gesundes Essen, Nichtrauchen, kein Stress und Sport. Vor der Stadthalle in Paris informierten sie über 3000 Besucher an Infoständen und boten Workshops wie Babyturnen, Zumba sowie Kurse zu gesundem Kochen.

Der nächste ESC-Kongress findet vom 25. bis zum 29. August 2012 in München statt und steht unter dem Motto „von der Grundlagenforschung zur Praxis“ und wird wieder von Professor Böhm aus Homburg/Saar organisiert.

Kontakt:
Prof. Michael Böhm
Direktor der Klinik für Innere Medizin III
Gebäude 40 und Gebäude 24
Universitätsklinikum des Saarlandes
Kirrberger Straße
D-66421 Homburg/Saar
E-Mail michael.boehm@uks.eu
Telefon 0 68 41 / 16 – 2 33 72
Universitätsklinikum des Saarlandes im Internet: www.uks.eu

Das Katholische Klinikum Mainz (kkm) unterstützt ein neues Forschungsprojekt des ‚Netzwerks Studienteams Rheumatologie‘ (NESTRA) am Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt. Untersucht wird eine bislang noch nicht zugelassene Kombinationstherapie, die gute Verträglichkeit und Wirksamkeit bei Rheumatoider Arthritis verspricht.

Die Klinik für Rheumatologie und Physikalische Therapie am Katholischen Klinikum Mainz (kkm) unterstützt eine aktuelle Studie deutscher Rheumatologen, die derzeit durch das Netzwerk Studienteams Rheumatologie (NESTRA) unter Leitung der Rheumatologie der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main durchgeführt wird. Die Studie untersucht die Wirksamkeit und Verträglichkeit einer Kombinationstherapie der Arzneistoffe Leflunomid und Rituximab. Das Ziel: neue Behandlungsmöglichkeiten für Patienten mit Rheumatoider Arthritis zu gewinnen.

Die Kombinationstherapie spielt in der Behandlung der Rheumatoiden Arthritis eine zunehmende Rolle. „Bei der Behandlung mit lediglich einem Wirkstoff kann nur in seltenen Fällen ein gutes oder sehr gutes Ansprechen oder sogar eine Remission erzielt werden“, erklärt Privat-Dozent Dr. med. Peter Härle, Chefarzt der Klinik für Rheumatologie und Physikalische Therapie am kkm. „Bisher wurden lediglich Kombinationstherapien mit anderen Stoffen klinisch untersucht, bei denen jedoch unerwünschte Arzneimittelwirkungen auftreten können. Die neue Arzneimittelkombination verspricht eine gute Verträglichkeit bei stärkerer Wirksamkeit und damit eine gute neue Behandlungsmöglichkeit für Patienten mit einer Rheumatoiden Arthritis.“ Dies zu belegen ist nun die primäre Aufgabe der AMARA-Studie.

Bei der Rheumatoiden Arthritis handelt es sich um eine um eine Erkrankung, die vor allem die Gelenke betrifft und diese nach und nach zerstören kann. Ihre Symptome: Insbesondere die Finger und Fußgelenke sind geschwollen und schmerzen, was die Beweglichkeit der Hände und des Körpers deutlich einschränkt. Im Krankheitsverlauf kommt es zu einer fortschreitenden Gelenkzerstörung mit der Entwicklung von Gelenkfehlstellungen, Bewegungseinschränkungen und einer zunehmenden Behinderung. Etwa ein bis zwei Prozent der Bevölkerung sind von einer Rheumatoiden Arthritis betroffen. Jährlich erkranken nach Angabe des Rheumaforschungszentrums Berlin etwa 80 von 100.000 Menschen in Deutschland neu. Mit etwa 60 bis 70 Prozent ist der Anteil an Frauen deutlich erhöht.

„Mit den heutigen medizinischen Kenntnissen können wir die Rheumatoide Arthritis gut behandeln“, erklärt Privat-Dozent Dr. med. Peter Härle. „Die wissenschaftlichen Bemühungen auf der ganzen Welt zur Erforschung der fehlgeleiteten Reaktionen des Immunsystems haben in den letzten Jahren enorme Fortschritte gebracht.“ So kann die Erkrankung mit sogenannten Biologika in eine Art Ruhephase gebracht werden, in welcher Schmerzen, Schwellungen oder Gelenkzerstörungen zurückgehen, bestenfalls sogar nicht mehr vorhanden sind.

Um erkrankten Patienten die aktuellsten Behandlungsmöglichkeiten anbieten zu können forscht die Klinik für Rheumatologie und Physikalische Therapie des kkm im Rahmen ihrer Studienambulanz. Patienten, die nicht im Rahmen von wissenschaftlichen Untersuchungen behandelt werden, können in der Spezial-Ambulanz nach §116b Abs. 2 SGB V, in der Tagesklinik oder auch stationär betreut werden. Mittlerweile besteht ein enges Netzwerk zur Versorgung von Patienten mit rheumatischen Erkrankungen am kkm, so dass eine umfassende Versorgung von Patienten mit Schmerzen am Bewegungsapparat gewährleistet werden kann.

In Deutschland werden jährlich rund 175.000 künstliche Kniegelenke und knapp 210.000 künstliche Hüftgelenke eingesetzt. Häufige Ursache ist ein Gelenkverschleiß, die sogenannte Arthrose. Am 21. September lädt die Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Frankfurt am Main unter dem Motto „Wenn Gelenke schmerzen“ zu einer Patienteninformationsveranstaltung ein. Chefarzt Prof. Dr. med. Reinhard Hoffmann und sein Team informieren ab 17 Uhr im „Wiener Cafe“ der Klinik, Friedberger Landstraße 430, 60389 Frankfurt am Main über Arthrose und den künstlichen Kniegelenkersatz bzw. Hüftgelenkersatz.

Arthrose ist in Deutschland weit verbreitet. Gut die Hälfte aller Personen über 65 Jahren leiden an der Verschleißerkrankung, meist an Knie oder Hüfte. „Neben der altersbedingten Abnutzung des Gelenkknorpels können auch Verletzungen, Entzündungen, Fehl- oder Überbelastungen Auslöser für eine Arthrose sein“, erklärt Prof. Dr. Hoffmann, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Abteilung für Unfallchirurgie und Orthopädische Chirurgie der BGU. Die Betroffenen haben zunächst nur bei Belastung Schmerzen, im fortgeschrittenen Stadium auch im Ruhezustand. Können konservative Behandlungen wie Physiotherapie die Schmerzen nicht mehr lindern, ist es sinnvoll, das geschädigte Gelenk durch ein Implantat zu ersetzen.

„Obwohl Operationen mit künstlichen Gelenken zu den Routineeingriffen zählen, ist die Entscheidung für ein künstliches Gelenk für den einzelnen Patienten oft mit Unsicherheiten und Ängsten verbunden. Die umfassende Beratung und Information unserer Patienten ist uns daher sehr wichtig“, betont Hoffmann. In der Patientenveranstaltung werden der Chefarzt und sein Team von der Vorbereitung auf den Klinikaufenthalt über neue Operationsverfahren bis hin zur Rehabilitation und dem Leben mit einem künstlichen Gelenk informieren. Im Anschluss stehen die Referenten für persönliche Fragen zur Verfügung.

Weitere Informationen erhalten Sie auf der neu gestalteten BGU Homepage unter: www.bgu-frankfurt.de

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