Gesundheits-Artikel zum Thema 'Kliniknews'

Physikkurs des Amos-Comenius-Gymnasiums informiert sich über strahlentherapeutische Behandlungen – Ärzte und Medizinphysiker erklären Betriebsabläufe und Geräte

Bonn, 15. Februar 2012 – Auf Initiative von Werner Urff, Physiklehrer am Bonner Amos-Comenius-Gymnasium, und Dr. Andreas Klatt, Facharzt für Strahlentherapie am MVZ MediClin Bonn, besuchten 20 Schüler der Mittelstufe am 1. Februar 2012 das MVZ MediClin Bonn und die Radiologie der MediClin Robert Janker Klinik.

Unter dem Aspekt „Mensch und Gesundheit“ im Rahmen des Wahlpflichtfaches Naturwissenschaften erklärten Ärzte und Medizinphysiker des MVZ und der Fachklinik die Planung von Bestrahlungseinheiten und Betriebsabläufe an Geräten. Dazu wurde der Kurs in drei Gruppen eingeteilt. Zu Beginn berichtete die leitende Medizinphysikerin, Dr. Christine Wodarski, über ihr Fachgebiet und zeigte am PC die einzelnen Vorgänge der Planung eines Bestrahlungsvorgangs am Beispiel der Neueinstellung eines Patienten. Anschließend konnten sich die Schüler bei Herrn Dr. Klatt am Hochpräzisions-Linearbeschleuniger Novalis® informieren, wie die zuvor am Planungssystem vorbereitete Bestrahlungsplanung am Gerät umgesetzt wird. Auch wurden sie in die technischen Feinheiten des bundesweit nur an sieben universitären Einrichtungen aufgestellten Linearbeschleunigers Novalis® eingewiesen. In der MediClin Robert Janker Klinik informierte der Radiologe Andreas Schäfer zu den Abläufen an den Röntgengeräten.

Die Schüler waren seitens des Lehrers sehr gut auf den Besuch vorbereitet und konnten an den praxisnahen Beispielen die bereits erlernten Unterrichtsinhalte verinnerlichen. „Die Schüler haben sich sehr wohl gefühlt und sind sehr beeindruckt“, so Urff auf Anfrage. „Sie haben die im Unterricht behandelten Geräte in der Realität und im Betrieb gesehen und ihre Fragen an die Ärzte und die Medizinphysikerin stellen können“. Bereits Mitte der 90er Jahre gab es einen regelmäßigen Informationsaustausch mit der onkologischen Fachklinik, seinerzeit noch ansässig an der Baumschulallee. „Umso mehr freuen wir uns, wieder hier zu sein. Wir sind wieder zurück“, so Urff abschließend.

Die Besuche werden regelmäßig im halbjährigen Rhythmus fortgesetzt. Die kommende Infoveranstaltung ist für Juni 2012 vorgesehen.

Weitere Informationen:
www.robert-janker-klinik.de
www.bonn-mvz.de

Chirurgische Universitätsklinik Heidelberg zum Referenzzentrum für Minimal Invasive Chirurgie ernannt / Krankenhaus Salem in Heidelberg und GRN-Klinik in Sinsheim ebenfalls zertifiziert

Bereits jeder dritte Patient profitiert an der Universitätsklinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie Heidelberg (Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. Markus W. Büchler) von den Vorteilen einer minimal-invasiven Operation. Bei der auch Schlüsselloch-Chirurgie genannten Technik operiert der Chirurg mit Hilfe spezieller Instrumente über kleine Zugänge im Bauchraum und verzichtet auf große Bauchschnitte. Für die hohe Qualität und das breite Spektrum dieser Eingriffe sowie die Ausbildung von Ärzten und Studierenden wurde die Sektion Minimal Invasive Chirurgie (MIC) unter Leitung von Privatdozent Dr. Beat Müller als Referenzzentrum für Minimal Invasive Chirurgie zertifiziert.

Die Deutsche Gesellschaft für Allgemeinchirurgie und Viszeralchirurgie (DGAV) hat ihre höchste Auszeichnung gleichzeitig an die zur Universitätsklinik gehörenden chirurgischen Abteilungen des Krankenhauses Salem in Heidelberg und der GRN-Klinik Sinsheim vergeben, die ebenfalls unter der ärztlichen Leitung von Professor Markus W. Büchler stehen. Zusammen decken die Abteilungen das komplette Spektrum der minimal-invasiven Chirurgie ab. Neben Heidelberg gibt es zehn weitere Referenzzentren in Deutschland.

Patienten haben weniger Schmerzen und erholen sich schneller

Rund 6.000 stationäre Operationen werden pro Jahr in der Universitätsklinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie Heidelberg durchgeführt. Bei etwa 2.000 Patienten wenden die Ärzte die minimal-invasive Technik an. „Vor allem kleinere Eingriffe, zum Beispiel bei Gallenblasenentfernungen und Blinddarmentfernungen oder Leistenbrüchen, eignen sich für diese moderne Operationstechnik“, erklärt Sektionsleiter Dr. Beat Müller. Rund 80 Prozent dieser Operationen sind minimal-invasiv. Aber auch größere Eingriffe, z.B. Teilentfernungen von Bauchspeicheldrüse, Leber und Darm sowie Magenverkleinerungen und Magenumgehungsoperationen bei extremem Übergewicht, gehören zum Standardspektrum der minimal-invasiven Chirurgie am Universitätsklinikum Heidelberg.

Für die Patienten ergeben sich im Vergleich zur offen-chirurgischen Methode viele Vorteile: Der Blutverlust während der Operation ist gering. Die Patienten haben weniger Schmerzen, erholen sich oft schneller und können so früher nach Hause. Wundinfektionen und Narbenbrüche entstehen seltener.

Ärzte lernen Technik im Trainingszentrum

Chirurgen stelle die minimal-invasive Technik vor ganz besondere Herausforderungen, erklärt Dr. Beat Müller. „Die Koordination der langen stabförmigen Instrumente bei indirekter Sicht über eine Kamera mit einem Monitor außerhalb des Körpers muss erst erlernt werden.“ Dabei helfen spezielle Kurse, die die Heidelberger Experten auch Kollegen aus anderen Kliniken anbieten. Zusätzlich steht ein permanentes Trainingszentrum für minimal-invasive Operationen zur Verfügung, geleitet von Dr. Beat Müller mit dem Assistenzarzt und wissenschaftlichen Mitarbeiter Felix Nickel. Unterstützt wird das Projekt dabei durch die Lehrkoordinatorin für Chirurgie, Privatdozentin Dr. Martina Kadmon. Auch die Studiengebührenkommission der Medizinischen Fakultät Heidelberg war am Aufbau beteiligt gewesen.

Im Trainingszentrum können auch Medizinstudenten erste Erfahrungen sammeln, z.B. an einem Computersimulator virtuelle Operationen üben. Das Prinzip ist aus der Flugsimulation zur Ausbildung von Piloten bekannt und erprobt. Insgesamt haben sich schon mehr als 200 Ärzte und 160 Studenten schulen lassen.

Quelle: www.klinikum.uni-heidelberg.de/presse

Klinikum stellt Strafanzeige gegen Unbekannt / Betroffene Patientinnen werden informiert / Informationsveranstaltung am 18. Januar in der Universitäts-Frauenklinik Heidelberg

Entgegen einer Entwarnung am 4. Januar 2012 sind auch am Universitätsklinikum Heidelberg Brustimplantate zum Einsatz gekommen, deren Risiko derzeit überprüft wird. Dieser neue Sachverhalt hat sich nach der Kontrollaktion französischer Behörden herausgestellt: Demnach hat auch die niederländische Firma Rofil, ein Hersteller von Marken-Implantaten, billiges Industrie-Silikon der französischen Firma PIP bezogen. Silikon-Produkte von Rofil wurden auch an der Frauenklinik des Universitätsklinikums Heidelberg verwendet. Das Universitätsklinikum Heidelberg hat aufgrund des Sachverhalts mittlerweile Strafanzeige gegen Unbekannt gestellt.

In den Jahren 2001 bis 2010 wurden über die ROFIL MEDRO GmbH 350 Implantate bezogen, sagte der Ärztliche Direktor der Uni-Frauenklinik, Professor Dr. Christof Sohn. Da die Klinik ein Implantatregister führt, können alle Patientinnen identifiziert werden, die ein eventuell minderwertiges Implantat erhalten haben. Die Frauen werden derzeit angeschrieben und gebeten, sich mit dem Brustzentrum der Universitäts-Frauenklinik in Verbindung zu setzen. Außerdem bietet die Klinik am Mittwoch, 18. Januar, um 18 Uhr in der Bibliothek der Frauenklinik in der Voßstraße 9 eine Informationsveranstaltung an.

Rofil-Implantate galten als Markenprodukt

„Im Gegensatz zu PIP-Produkten waren die Rofil-Implantate keine Billigprothesen, sie galten als Markenprodukt und verfügten über das europäische CE-Siegel“, so Professor Sohn. Besonders misslich: Es lasse sich jetzt ohne eine Operation nicht mehr feststellen, aus welchem Material die verwendeten Implantate sind, ob sie aus einer Charge mit Industrie-Silikon stammen oder aus hochwertigem Silikon, da die Herstellerfirma Rofil mittlerweile nicht mehr auf dem Markt ist. Patientinnen, die ein Produkt eines anderen Herstellers erhalten haben, sind nach aktuellem Stand von der Situation nicht betroffen. Welches Implantat verwendet wurde, steht im Implantat-Ausweis, der jeder Patientin nach der Operation ausgehändigt wird.

Bei der Information der Patientinnen handele es sich um eine reine Vorsichtsmaßnahme, erklärt Professor Sohn. „Auch wenn nach aktuellem Kenntnisstand die Schädlichkeit der Brustimplantate nicht erwiesen ist und akut keine Gesundheitsgefahr besteht, möchten wir kein Risiko eingehen und unserer Fürsorgepflicht nachkommen“, so der Gynäkologe.

Für Patientinnen, die Fragen zu ihrem Brustimplantat haben, hat die Frauenklinik unter brustimplantate@med.uni-heidelberg.de eine eigene Kontakt-Adresse eingerichtet.

Informationsveranstaltung der Frauenklinik:
Wann: Mittwoch, 18. Januar, 18 Uhr
Wo: Universitäts-Frauenklinik, Voßstraße 9, Bibliothek (1. OG)

Quelle: www.klinikum.uni-heidelberg.de/presse

In der Kardiologie des Klinikums Darmstadt ist das modernste Herzkatheterlabor Südhessens in Betrieb. Es verfügt über zwei Herzkathetermessplätze, die mit neuester Technik ausgestattet sind.

Der Parallelbetrieb der beiden Anlagen ermöglicht es, Notfallpatienten sofort zur Behandlung ins Herzkatheterlabor zu bringen. „Gerade bei der Behandlung des akuten Infarkts ist dies immens wichtig, denn je schneller ein Patient mittels Katheter behandelt wird, umso größer sind seine Chancen, wieder vollständig zu genesen“, erläutert Prof. Dr. med. Gerald Werner, Direktor der Medizinischen Klinik I (Kardiologie).

Besonderes Highlight ist die so genannte biplane Anlage, die mit zwei Röntgenköpfen ausgestattet ist und so gleichzeitig Bilder aus zwei verschiedenen Perspektiven liefert. Dies vermittelt dem Untersucher ein räumlicheres Bild von der Situation rund um das Herz und seine versorgenden Gefäße. Für den Patienten steht ein anderer Pluspunkt im Vordergrund: Die neue Technik ermöglicht eine Halbierung der benötigten Kontrastmittelmenge – gerade für Patienten mit Nierenproblemen von hohem Wert, gehören doch Nierenfunktionsstörungen nach Kontrastmittelgabe zu den gefährlichsten Komplikationen.

Auch die Strahlenbelastung ist gegenüber älteren Geräten deutlich reduziert. Für Patienten mit hochgradigen Koronarverschlüssen, die im Klinikum Darmstadt unter Leitung von Prof. Werner erfolgreich behandelt werden, ist dies eine besonders gute Nachricht, denn diese Eingriffe sind aufgrund ihrer Komplexität und Dauer relativ strahlenintensiv.

Einer der Arbeitsplätze verfügt darüber hinaus über eine integrierte Bildgebungseinheit für den intrakoronaren Ultraschall, der zur genauen Darstellung der Gefäßveränderung und zur Steuerung der Stentimplantation dient.

Die neuen Herzkathetermessplätze befinden sich im Erdgeschoss des Neubaus der Medizinischen Kliniken. Sie liegen in unmittelbarer Nähe zur Zentralen Notaufnahme, der ersten Anlaufstelle für Notfallpatienten, und der internistischen Intensivstation, sowie dem Computertomographen. „Diese räumliche Nähe zwischen allen an der Behandlung kardiologischer Notfälle beteiligten Einheiten liefert optimale Bedingungen für Patienten und Behandler“, so Prof. Werner.

Die kardiologische Klinik ist überregional bekannt für ihre besondere Kompetenz in der Wiedereröffnung schwerer chronischer Gefäßverschlüsse mittels Kathetertechnik sowie für die Behandlung komplexer Koronarveränderungen, z.B. auch durch die sogenante Rotalation. Den betroffenen Patienten bleibt so oft eine Bypass-Operation erspart.

Quelle: www.klinikum-darmstadt.de

Vierte Trainings-CD der Universitäts-Hals-Nasen-Ohren-Klinik Heidelberg für Träger von Cochlea-Implantaten verbindet Sprach- und Musikverstehen / Ab sofort erhältlich

Nach dem großen Erfolg der ersten drei Trainings-CDs hat die Universitäts-Hals-Nasen-Ohren-Klinik Heidelberg nun den vierten Tonträger mit speziellem Übungsprogramm für Träger der Innenohrprothese Cochlea Implantat (CI) herausgegeben. Für diese bisher einmalige Form der Hörrehabilitation haben prominente Sprecher wie die Schauspielerinnen Hannah Herzsprung und Idil Üner Gedichte und Texte bekannter Autoren eingelesen. Musikalische Untermalung und Geräuschkulissen stellen dabei eine besondere Herausforderung für CI-Träger dar. In ansteigenden Schwierigkeitsgraden wird das Sprach- und Musikverstehen geschult.

Das Doppel-CD-Set „Gedichte und Texte mit Klanguntermalung“ – umgesetzt in Zusammenarbeit mit der Firma MED-EL und dem Theater und Orchester Heidelberg – ist ab sofort erhältlich. Therapeutische Einrichtungen, Fachkliniken und Selbsthilfegruppen können sie kostenlos bei Anita Zeitler, MED-EL Deutschland GmbH, per E-Mail (anita.Zeitler@medel.de) anfordern.

Die ersten beiden CI-Training-CDs der Heidelberger HNO-Universitätsklinik (Geschäftsführender Direktor: Professor Dr. Dr. Peter K. Plinkert) sind bereits komplett vergriffen. „Die Nachfrage ist aber so groß, dass wir nun eine vierte CD nachgelegt haben“, sagt Sascha Roder von der CI-Rehabilitation an der HNO-Klinik Heidelberg, der die Trainings-CDs konzipierte – mehr als 4.000 Exemplare sind in sieben Ländern bei Patienten, Therapeuten und in Kliniken im Einsatz. „Auf der neuen CD kombinieren wir die Elemente sämtlicher Vorgänger. Sie eignet sich daher für Patienten auf ganz unterschiedlichem Stand der Hörrehabilitation.“

Lektionen für Anfänger und Fortgeschrittene im „neuen Hören“

Genau darin liegt die Stärke des neuen Übungsprogramms: Neben Lektionen für Patienten, die noch am Anfang ihres „neuen Hörens“ stehen und sich Wort für Wort erschließen müssen, gibt es auch schneller vorgetragene Texte für den geübteren CI-Träger, teils instrumental unterlegt oder mit Geräuschkulisse wie bei einem Hörspiel. „Besonders die schnelleren Texte mit Hintergrundgeräuschen sind ein Einstieg zum Verstehen von gängigen Hörbüchern oder des Fernsehprogramms“, so Roder.

Zu hören gibt es u.a. Gedichte von Johann Wolfgang von Goethe, Christian Morgenstern, Eugen Roth, Erich Kästner, Heinrich Heine und Heinz Erhardt in langsamem, normalem und schnellem Sprechtempo, mit oder ohne instrumentaler Begleitung. Alle Texte finden sich zum Nachlesen im Begleitheft.

Bewusstes Sprechen selbst für Profis eine Herausforderung

Besonderer Wert liegt bei allen Heidelberger CI-Trainings-CDs auf einer sehr deutlichen Aussprache – selbst für geübte Sprecher zuweilen eine Herausforderung: „Besonders bei der langsamen Version kann man die Wörter einzeln richtig greifen. Das macht man als Schauspielerin so nicht“, erklärt Hannah Herzsprung, die 2011 im Endzeitfilm „Hell“ zu sehen war. „Es war eine große Herausforderung, zum einen das Tempo zu erreichen, dieses zu halten und zum dritten ein Bild oder ein Gefühl hinein zu legen“, beschreibt die Regisseurin, Schauspielerin und Sängerin Idil Üner.

Neben Herzsprung und Üner garantieren die erfolgreiche Spiegel-Bestsellerlisten-Autorin Eva Lohmann, der Opernsänger Wilfried Staber vom Philharmonischen Orchester Heidelberg sowie die freie Sprecherin Stefanie Mau eine professionelle Umsetzung der Trainingsinhalte. Der Schauspieler Massoud Baygan vom Jungen Theater Heidelberg trägt eine Sequenz aus dem Stück „Der Strand“ vor, das im Frühjahr 2012 an der städtischen Bühne ZWINGER seine Premiere feiern wird.

Mit einem Cochlea Implantat (CI) können hochgradig schwerhörige oder ertaubte Menschen wieder hören. Doch das Hören mit CI, das Töne in elektrische Signale umwandelt und an das Innenohr weitergibt, unterscheidet sich stark vom natürlichen Gehör – und muss daher erst wieder erlernt werden. Die Rehabilitation kann Monate bis Jahre andauern. Mit den CI-Trainings-CDs entwickelte die Heidelberger Universitäts-HNO-Klinik erstmals bedarfs­gerechte Übungsmaterialien für zu Hause. „Ich finde es ein wichtiges und tolles Projekt für hörgeschädigte Menschen, das ich gerne unterstütze“, so Hannah Herzsprung.

Quelle: www.klinikum.uni-heidelberg.de/presse

Sonja Nickel

Hoffnung bei unerfülltem Kinderwunsch

„EmbryoScope“ an der Universitäts-Frauenklinik Heidelberg ermöglicht die genaue Beobachtung der Eizellen-Entwicklung / Neuer Leiter des IVF-Labors

Ungewollte Kinderlosigkeit kann eine Beziehung schwer belasten. Wenn sich der Nachwuchs auf natürlichem Wege nicht einstellt, setzen deshalb viele Paare auf die künstliche Befruchtung oder In-vitro-Fertilisation (IVF), wie es die Fachleute nennen. Im IVF-Labor – angesiedelt an der Heidelberger Universitäts-Frauenklinik in der Abteilung für Gynäkologische Endokrinologie und Fertilitätsstörungen (Ärztlicher Direktor: Professor Dr. Thomas Strowitzki) – wird unter dem neuen Leiter Professor Dr. Markus Montag mit Hochdruck daran gearbeitet, die wissenschaftlichen Methoden zu verbessern, um Paaren mit Kinderwunsch weiterzuhelfen. Ziel ist der Ausbau zum Referenzlabor für Präimplantationsdiagnostik (PID).

Die Voraussetzung dafür ist modernste technische Ausstattung – wie etwa ein sogenanntes EmbryoScope, eine Art Brutkasten für befruchtete Eizellen. „Damit ein Kind heranwachsen kann, muss die Zellteilung korrekt ablaufen“, erklärt Prof. Montag. „Über die eingebaute Kamera können wir die Entwicklung der Eizelle in den ersten Tagen genau verfolgen.“ Sollten etwa sichtbar werden, dass zwei Zellen miteinander verschmelzen, anstatt sich zu teilen, wäre der Embryo nicht entwicklungsfähig.

Höhere Zahl an Schwangerschaften

„Die Chancen für Paare auf Nachwuchs erhöhen sich dadurch deutlich“, betont der Reproduktionsbiologe. Nach drei bis fünf Tagen könne man einen gesunden Embryo in den Mutterleib einsetzen. In den vergangenen Wochen ist die Zahl der auf diese Weise herbeigeführten Schwangerschaften an der Universitäts-Frauenklinik Heidelberg gestiegen: „Diese Ergebnisse stimmen uns sehr hoffnungsvoll.“ Keine andere Klinik im süddeutschen Raum verfügt über vergleichbare technische Voraussetzungen.

Darüber hinaus haben die Heidelberger ein Kulturmedium mit entwickelt, dass die Teilung der Eizelle aktiviert. Normalerweise ist dafür die männliche Samenzelle zuständig, doch in bestimmten Fällen kann es das benötigte Enzym nicht absondern. „Bei vier von fünf Paaren mit unerfülltem Kinderwunsch liegt die Ursache bei den Spermien“, sagt Prof. Montag. Hier kann in der Regel nach der sogenannten intrazytoplasmatischen Spermieninjektion (ICSI), bei der eine ausgewählte Samenzelle direkt in die Eizelle injiziert wird, das Kulturmedium bei der Aktivierung helfen.

Professor Montag ist ein ausgewiesener Experte auf dem Gebiet der Reproduktionsbiologie und leitete zuletzt das IVF-Labor an der Universitäts-Frauenklinik Bonn. Der 51-Jährige studierte und promovierte sich im Fach Biologie aber schon an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg und sammelte erste Berufserfahrungen am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ). Von 1993 bis 1995 war er für das IVF-Labor in Würzburg verantwortlich, bevor er nach Bonn und schließlich zum 1. September nach Heidelberg wechselte.

Quelle: www.klinikum.uni-heidelberg.de/presse

Der Besucherandrang am Tag der offenen Tür der Frauenklinik des Katholischen Klinikums Mainz (kkm) am vergangenen Samstag war ein überragender Erfolg – großes Interesse der Bevölkerung in Mainz und Umland am Versorgungsangebot des Katholischen Klinikums Mainz (kkm).

Mainz, 21. November 2011. Die Veranstaltung war vielseitig, der Andrang enorm: Mehr als 1.000 Besucher haben die Gelegenheit ergriffen, am vergangenen Samstag einen Einblick in die neue Frauenklinik des Katholischen Klinikums Mainz zu erhalten. Während schwangere Besucherinnen in der Mutter-Kind-Station Schlange standen, um gemeinsam mit Hebammen einen Gipsabdruck ihres Babybauches anzufertigen oder sich im Rahmen des Schwangeren-Fotoshootings vor die Kamera zu stellen, führten Hebammen und Ärzte im Bereich der neuen Kreißsäle eine Besuchergruppe nach der anderen durch die neuen Räume, zeigten die moderne Einrichtung und erklärten das durchdachte Versorgungskonzept.

„Mit der neuen Geburtshilfe ist es uns noch mehr als bisher möglich, die individuellen Bedürfnisse der Frauen unter der Geburt zu berücksichtigen – zum Beispiel hinsichtlich der Gebärposition oder der Schmerzmittelgabe“, erklärt Prof. Dr. med. Wolfgang Wiest, Chefarzt der Frauenklinik. „Gleichzeitig haben wir darauf geachtet, dass die neuen Räume einen atmosphärischen Wohlfühlcharakter haben, in denen die Frauen sich geborgen fühlen und Ruhe finden.“

Konzepte für die Zeit vor, während und nach der Geburt

Auch die Zeit unmittelbar nach der Geburt wurde im neuen Raumkonzept berücksichtigt: Eine Neugeboreneninsel wurde zentral in die Station integriert, in welcher Mütter nicht nur eine Rückzugsmöglichkeit finden, sondern auch in der Versorgung ihres Kindes angeleitet werden können. „Wir wollen die Eltern bestmöglich auf die erste Zeit zuhause vorbereiten und ihnen so eine Hilfestellung in ihrer neuen Lebenssituation geben“, erklärt Wiest. Dabei ist das Einbeziehen des Vaters jederzeit möglich, sogar erwünscht: „Jedes Zimmer in der Mutter-Kind-Station kann zum Familienzimmer gewandelt werden, so dass beide Eltern sich von Beginn an das Leben zu dritt und den neuen Rhythmus im Tagesablauf gewöhnen – eine Erfahrung, die allen Beteiligten langfristig gut tut.“

Mit Spannung folgten viele Besucher den Erklärungen von Dr. med. Iris Leppert, die anhand von Bildern die Möglichkeiten des Ultraschalls erläuterte – von den ersten Veränderungen im Mutterleib bis hin zu dreidimensionalen Darstellungen des Kindes, die den Eltern bei guter Lage des Kindes das erste Portraitfoto liefern.

Moderne Möglichkeiten der Frauenheilkunde

Doch nicht alles drehte sich um das Thema „Kinderkriegen“: auch über moderne Vorsorgeverfahren, Untersuchungs- und Behandlungsmethoden rund um die Frauenheilkunde wurde am vergangenen Samstag aufgeklärt.

Schonende Eingriffe mit dem Laser wurden ebenso erklärt wie die Gewebeentnahme mit der Stanze – ein Verfahren, anhand dessen schnell untersucht werden kann, ob es sich bei einem Knoten in der Brust um gut- oder bösartige Veränderungen handelt. Was Frauen beim Selbstabtasten der Brust beachten sollten zeigten die Experten im Brustzentrum des kkm, wo Besucherinnen in Phantomen Knoten ertasten und somit ein Gespür für Veränderungen erhalten konnten.

Ihr praktisches Geschick konnten Besucher auch im operativen Bereich testen: unter fachkundiger Anleitung konnten sie minimalinvasiv Gummibärchen in einem künstlichen Körper (Phantom) greifen, stapeln und mittels hochauflösender Kamera genauestens untersuchen. Hier wurde vor allem eines deutlich: Wie viel Feingefühl, Geschick und Know-how notwendig ist, um das umliegende Gewebe nicht zu verletzen.

„Es freut uns zu sehen, wie groß das Interesse an unserem Versorgungsangebot ist, und damit auch das Vertrauen der Bevölkerung in unsere Frauenklinik“, sagt Prof. Wiest. Der Tag der offenen Tür habe viele gute Gespräche und viel positives Feedback auf die Bestrebungen der Zusammenführung beider Standorte und dem Ausbau unserer Leistungen gebracht – „Für das ganze Team der Frauenklinik ist das eine wichtige Rückmeldung und ein klarer Auftrag, auch weiterhin mit demselben Engagement für unsere Patientinnen da zu sein.“

Mehr Informationen: www.kkm-mainz.de

Pressemitteilung Universitätsklinikum Heidelberg – „Mit dem Rauchen aufzuhören ist kinderleicht, ich habe es schon hundert Mal geschafft.“ In diesem Zitat Mark Twains spiegelt sich das Dilemma vieler Raucher wider: Trotz mehrfacher Versuche und dem starken Wunsch, das Rauchen aufzugeben, schaffen sie es nicht, davon loszukommen. Leider führen nur drei bis fünf Prozent der Versuche ohne Unterstützung zur langfristigen Rauchfreiheit. Der größte Teil der Raucher wird nach spontanen Aufhörversuchen – also kurz- oder mittelfristig – wieder rückfällig, obwohl nach jüngsten Umfragen mehr als 80 Prozent der Raucher gerne aufhören oder deutlich reduzieren möchten. Mit einer der größten deutschlandweiten Studien unter Federführung der Thoraxklinik-Heidelberg gehen nun Experten aus ganz Deutschland der Frage nach, ob ein kompaktes Angebot zur Tabakentwöhnung besser ist als die bisher etablierten mehrwöchigen Kurse.

Aus wissenschaftlicher Sicht bietet eine Kombination aus verhaltenstherapeutischer und medikamentöser Unterstützung die beste Chance auf Erfolg. Zwar sind mehrwöchige Kurse von Beratungs- und Entwöhnungszentren etabliert, jedoch nimmt nur ein kleiner Teil der Raucher solche Kursangebote in Anspruch. Für den Großteil gibt es somit nur wenig wissenschaftlich fundierte Unterstützungsmaßnahmen in Deutschland.

Dies war der Ansatz, ein neues Angebot für aufhörwillige Raucher zu entwickeln, das mehr Zuspruch finden soll. Der Kompaktkurs über zwei Termine soll jetzt unter der Leitung der Thoraxklinik-Heidelberg in einer deutschlandweiten Studie an den Standorten Heidelberg, Stuttgart, München, Chemnitz und Göttingen auf seine Akzeptanz und seine Effektivität hin untersucht werden. Rund 800 Raucher sollen in die Studie eingeschlossen werden, die damit eine der größten zur Tabakentwöhnung in Deutschland sein wird. Teilnehmen können prinzipiell alle Raucher ab 18 Jahre. Die besonderen Ein- und Ausschlusskriterien bespricht das jeweilige Zentrum gerne persönlich mit Interessierten.

Für die „Kurzinterventionsstudie zum Rauchstopp“ („Brief intervention study for quitting smoking“, BISQUITS) wird der neue Kompaktkurs im Vergleich zu einem mehrwöchigen Kurs und zu einer kurzen ärztlichen Beratung geprüft. Um eine Vorselektion der Raucher zu vermeiden, werden sie den einzelnen Behandlungen zufällig zugeteilt (sog. Randomisierung).

Interessierte Raucher können sich für weitere Informationen oder für die Teilnahme an die lokalen Studienzentren wenden:
Thoraxklinik- Heidelberg: Priv.-Doz. Dr. med. M. Kreuter
Infotelefon: 06221/396-2888, info@ohnekippe.de
www.bisquits-studie.de, heidelberg@bisquits-studie.de

Gründe für eine Studienteilnahme:

  • Gute Chancen auf erfolgreichen Rauchstopp
  • Individuelle Betreuung durch das jeweilige Studienzentrum
  • Selbsthilfe-Tipps und -Anleitung für alle Teilnehmer
  • Telefonische Kontakte zum Studienzentrum
  • Messung der Lungenfunktion und des Kohlenmonoxids zu drei Zeitpunkten
  • Aufwandsentschädigung nach Abschluss der StudieMithilfe bei der Entwicklung einer neuen, vielversprechenden Methode

Infobox:

  • Täglich sterben in Deutschland ca. 300 Menschen an den Folgen des Tabakrauchens.
  • Jeder zweite Raucher stirbt vorzeitig an tabakrauchbedingten Folgeerkrankungen wie z. B. Gefäß-, Herz-, Lungen- oder Krebserkrankungen.
  • Raucher sterben im Durchschnitt zehn Jahre früher im Vergleich zu Nichtrauchern.
  • Jede dritte Krebserkrankung ist durch das Rauchen ausgelöst und könnte verhindert werden.
  • Nur ca. 3 bis 5 % der Raucher, die ohne Unterstützung aufhören, schaffen es langfristig.
  • Rauchen während der Schwangerschaft schädigt das Baby bereits im Bauch, trotzdem rauchen ca. 20 % der Frauen in der Schwangerschaft weiter.
  • Nach der Geburt erhöht das Rauchen das Risiko für den plötzlichen Kindstod.
  • Mehr als 25 % der deutschen Bevölkerung sind regelmäßig Passivrauch ausgesetzt. Jährlich sterben ca. 3.000 bis 4.000 Menschen an den Folgen dieser Passivrauchbelastung.
  • Tabakrauch ist ein Gemisch aus über 4.800 chemischen Substanzen, von denen die meisten gesundheitsschädlich und über 90 krebserzeugend oder sehr wahrscheinlich krebserzeugend sind.

Quelle: www.klinikum.uni-heidelberg.de/presse

Sonja Nickel

Sana Wissenschaftspreis 2011

Sana Kliniken AG zeichnet zum dritten Mal herausragende Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Medizin aus.

Der Wissenschaftspreis der Sana Kliniken AG ging in diesem Jahr an zwei herausragende Mediziner und ihre Teams aus den Sana Kliniken Sommerfeld und dem Herzzentrum Dresden Universitätsklinik an der Technischen Universität Dresden. Sie werden für ihre zukunftsweisenden Forschungsprojekte auf dem Gebiet der Endoprothetik und der Kardiologie ausgezeichnet. Der seit 2009 jährlich verliehene Preis würdigt Arbeiten aus den Bereichen klinische Forschung, Versorgungs-, Pflege- oder Grundlagenforschung und ist mit 10.000 Euro dotiert.

Die Preisträger sind diesem Jahr sind Frau Univ.-Prof. Dr. med. Ruth Strasser und Dr. Alexander Beier. Die Ärztliche Direktorin und Direktorin der Klinik für Innere Medizin und Kardiologie am Herzzentrum Dresden Universitätsklinik, Frau Univ.-Prof. Dr. med Ruth Strasser, wird für ihre Arbeit im Rahmen der internationalen Grundlagenforschung zum Thema „Einfluss von Hypoxie und oxLDL auf die Regulation des HIF-Systems – Bedeutung für das Überleben von Makrophagen“ ausgezeichnet. Oberarzt Dr. Alexander Beier von der Klinik für Endoprothetik der Sana Kliniken Sommerfeld erhält den Wissenschaftspreis für seine Forschungsarbeit zum Thema „Einfluss der Beinachsausrichtung auf die mediolaterale Kraftübertragung nach Knie-TEP – In-vivo Messungen bei fünf Patienten“.

„Wir gratulieren beiden Preisträgern herzlich“, so Dr. Markus Müschenich, Medizinvorstand der Sana Kliniken AG, im Rahmen der Preisverleihung. „Forschung ist die Grundlage des Fortschritts – und damit auch eine wichtige Facette der Sana Medizinstrategie. Die beiden prämierten Arbeiten zeigen uns bereits heute neue Wege für die Behandlungsmethoden der Zukunft.“

Medizinische Klinik der Fürst-Stirum-Klinik Bruchsal veranstaltet Patienteninformationstag

Am Samstag, 12. November 2011 findet um 9 Uhr im Vortragsraum des Augenzentrums der Fürst-Stirum-Klinik Bruchsal eine Vortragsveranstaltung zum Thema Bluthochdruck statt. Veranstalter ist die Medizinische Klinik der Fürst-Stirum-Klinik Bruchsal unter Leitung von Chefarzt Prof. Dr. Bernd Kohler. Die Bruchsaler Klinik leistet damit einen Beitrag zu den bundesweit stattfindenden Herzwochen, die in diesem Jahr unter dem Motto „Herz unter Druck“ stehen.

Etwa die Hälfte der deutschen Erwachsenen leidet unter Bluthochdruck. Die Folgen des unbehandelten hohen Blutdrucks können, insbesondere für das Herz, fatal sein. Ist der Bluthochdruck allerdings erkannt, lässt er sich meist wirkungsvoll senken.

Prof. Kohler und sein Team haben einige interessante Vorträge im Programm, mit denen sie auf das Thema Bluthochdruck, seine Ursachen und Folgen, aber auch auf Behandlungsmöglichkeiten aufmerksam machen möchten. Nach der Begrüßung von Prof. Kohler referiert Assistenzarzt Dr. Philipp Schlick über Frühsymptome und Beschwerden. Danach stellt um 9:40 Uhr Assistenzärztin Dr. Kisten Köthe Ursachen und Folgen dar. Um moderne Therapiemöglichkeiten geht es um 10:15 Uhr bei Oberarzt Dr. Matthias Müller. Den Abschluss macht um 10:45 Uhr Assistenzärztin Dr. Anke Türoff mit ihrem Vortrag „Bluthochdruck und Sport“.

Im Anschluss an die Referate haben die Zuhörer die Möglichkeit, Fragen an die Referenten zu stellen. Die Veranstaltung wird unterstützt von der AOK – Die Gesundheitskasse Mittlerer Oberrhein.

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