Gesundheits-Artikel zum Thema 'Verdauung und Stoffwechsel'

Am 28. September von 13 bis 18 Uhr ermöglicht das Klinikum Augsburg einen Einblick in sein neues Endoskopie-Zentrum. Im ersten Stock entstand in rund zweijähriger Bauzeit eine der modernsten Endoskopie-Abteilungen Deutschlands. Das Zentrum am Klinikum ist sogar das europäische Referenzzentrum von einem der weltweit führenden Endoskop-Hersteller aus Japan und bietet damit oft vor anderen Einrichtungen modernste Medizingerätetechnik.

Die neue Ausstattung verbessert nicht nur den Behandlungskomfort für Patienten und ihre Sicherheit, sondern ist insbesondere unter hygienischen Aspekten eine weitere Verbesserung. Vor Ort in der Endoskopie-Abteilung können die Geräte aufbereitet werden, damit beispielsweise eine Magen- oder Darmspiegelung unter optimalen Rahmenbedingungen verlaufen kann.

Die Endoskopie der III. Medizinischen Klinik am Klinikum Augsburg unter Leitung von Chefarzt Prof. Dr. Helmut Messmann stellt ein modernes endoskopisches Zentrum dar, in dem pro Jahr mehr als 12.000 endoskopische Untersuchungen durchgeführt werden. Das Leistungsangebot umfasst alle gängigen diagnostischen als auch therapeutischen Endoskopien und Sonographien (inklusive Endosonografie) am gesamten Magen-Darm-Trakt inklusive der Gallenwege und Bauchspeicheldrüse sowie am Bronchialsystem, sowie die Endoskopie von Kindern.

Neben den diagnostischen Standardverfahren der Endoskopie (Gastroskopie, Koloskopie, Rekto-Sigmoidoskopie, ERCP, Bronchoskopie, Endosonographie inkl. Punktionen) werden auch sämtliche therapeutischen endoskopischen Eingriffe am Magen-Darm-Trakt sowie am Gallengangssystem und der Bauchspeicheldrüse angeboten. Dies umfasst die endoskopische Behandlung von Varizen in Speiseröhre und Magen, Lokalbehandlung von Blutungen im gesamten Magen-Darm-Trakt, Entfernung von Polypen im gesamten Magen-Darm-Trakt, Entfernung von Steinen aus Gallenwegen und Bauchspeicheldrüse, Lokalbehandlung von Hämorrhoiden und Analfissuren, Lokalbehandlung von Tumoren und Gefäßmissbildungen mittels Laser und Argon-Plasma-Koagulation, Lokalbehandlung gut- und bösartiger Engstellen im Magen-Darm-Trakt durch Ballondilatation, Bougierung oder Einlage von Kunststoff- oder Metallprothesen (Stents). Daneben werden spezielle Endoskopien des Dünndarms (Jejunoskopie, Enteroskopie mittels Doppelballon-Verfahren) und der Gallenwege (Cholangioskopie) und der Bauchhöhle (in Mini-Laparoskopie-Technik) sowie die sondenlose endoskopische Untersuchung des Dünndarms (Kapselendoskopie) durchgeführt.

Einen besonderen Schwerpunkt stellt die Früherkennung und Behandlung von bösartigen Magen-Darm-Tumoren und deren noch nicht sichtbaren Vorstufen dar, die mit neuesten Techniken (Färbeverfahren, Fluoreszenzendoskopie, Narrow-Band-Imaging) erkannt werden. Durch endoskopische Resektionsverfahren (Mukosaresektion, Dissektions-Technik) und mit der photodynamischen Therapie (PDT) können diese Tumoren endoskopisch ohne Operation behandelt werden.

Bei den endosonografischen Untersuchungen bietet die Klinik die diagnostischen Standardverfahren des oberen und unteren Gastrointestinaltraktes (inklusive Analkanal) an. Für spezielle Fragestellungen stehen hochauflösende (12 MHz und 20 MHz) Minisonden zur Verfügung.

Sonja Nickel

Ursachen und Symptome von Hämorrhoiden

Unter Hämorrhoiden versteht man schwammartige Blutgefäße, die sich ringförmig direkt oberhalb des Analkanales unter der Enddarmschleimhaut befinden und dort als Feinverschluss des Afters dienen. Vom Krankheitsbild Hämorrhoiden – auch Hämorrhoidalleiden genannt – spricht man, wenn diese Blutgefäße knotig vergrößert sind und beim Stuhlgang oder körperlicher Arbeit mitunter nach außen gepresst werden. Das Hämorrhoidalleiden kann unter anderem durch chronische Verstopfung, harten oder durchfallartigen Stuhlgang oder langes Pressen verursacht werden. Weitere mögliche Ursachen für Hämorrhoiden können Übergewicht, Bewegungsmangel, eine erbliche Veranlagung, eine sitzende Lebensweise, eine Schwangerschaft oder eine Bindegewebsschwäche sein.

Zu den Symptomen, die im Zusammenhang mit vergrößerten Hämorrhoiden auftreten können, gehören Blut am Stuhl, im Toilettenpapier oder in der Wäsche, Juckreiz, Schmerzen, Nässen, Schmieren oder Blutungen in der Afterregion sowie das Gefühl der unvollständigen Entleerung. Das Hämorrhoidalleiden kann sowohl konservativ, etwa mit Salben oder Zäpfchen, als auch chirurgisch behandelt werden. Auf unserem Fachportal für Verdauungs- und Stoffwechselerkrankungen finden Sie weiterführende Informationen sowie Gastroenterologen mit dem Schwerpunkt Hämorrhoiden-Operation.

Sonja Nickel

Symptome und Ursachen von Sodbrennen

Zu Sodbrennen kommt es, wenn saurer Magensaft aus dem Magen zurück in die Speiseröhre fließt (Reflux). Dies wird normalerweise durch einen Schließmuskel am Mageneingang verhindert. In manchen Fällen kann die Ventilfunktion zwischen Magen und Speiseröhre jedoch gestört sein, etwa wenn im Magen zu viel Magensäure produziert wird oder der Magen nach einem üppigen Essen übervoll ist. In diesem Fall kann die zurückfließende Magensäure die empfindliche Schleimhaut der Speiseröhre verätzen und zu den für Sodbrennen typischen brennenden Schmerzen hinter dem Brustbein führen. Weitere mögliche Symptome bei Sodbrennen sind saures Aufstoßen, Schluckbeschwerden, Oberbauchbeschwerden, Übelkeit und Erbrechen.

Sodbrennen tritt oftmals ernährungsbedingt auf, beispielsweise nach dem Verzehr von zu üppigem, zu scharfem, fettem, süßem oder saurem Essen oder durch den übermäßigen Konsum von Alkohol, Kaffee oder kohlensäurehaltigen Getränken. Außerdem können auch bestimmte Medikamente, Übergewicht, ein Zwerchfellbruch oder eine Schwangerschaft Sodbrennen verursachen. Weiterführende Informationen sowie eine Suchfunktion nach Gastroenterologen finden Sie auf unserem Fachportal für Verdauungs- und Stoffwechselerkrankungen.

Unter Gastritis versteht man eine Magenschleimhautentzündung, die sowohl akut als auch chronisch verlaufen kann. Während eine akute Gastritis sich heftig und plötzlich durch Symptome wie Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen und Bauchschmerzen äußert und anschließend meist vollständig ausheilt, verursacht eine chronische Gastritis weniger deutliche Beschwerden, die jedoch über einen Zeitraum von mehreren Wochen oder sogar Jahren immer wieder auftreten. Akute und chronische Magenschleimhautentzündungen lassen sich zudem auf unterschiedliche Ursachen zurückführen. So wird eine chronische Magenschleimhautentzündung in den meisten Fällen durch eine Infektion mit dem Bakterium Helicobacter pylori, das Schätzungen zufolge bei etwa 35 Prozent der deutschen Bevölkerung nachweisbar ist, ausgelöst. Mögliche Ursachen einer akuten Magenschleimhautentzündung können dagegen unter anderem zu häufig eingenommene Schmerztabletten, übermäßiger Alkoholkonsum, Lebensmittelvergiftungen oder auch Stress sein. Ehe mit einer geeigneten Behandlung begonnen werden kann, muss abgeklärt werden, um welche Form der Gastritis es sich handelt. Auf unserem Fachportal für Verdauungs- und Stoffwechselerkrankungen finden Sie weiterführende Informationen sowie Gastroenterologen mit dem Schwerpunkt Gastritis.

Gallensteine gehören neben der Gallenblasenentzündung, der Gallengangsentzündung sowie den Gallenblasenpolypen zu den häufigsten Erkrankungen der Gallenblase und Gallenwege. So erkranken in Deutschland pro Jahr etwa 250.000 Menschen an einem behandlungsbedürftigen Gallensteinleiden – auch Cholecystolithiasis genannt. Bei den Gallensteinen handelt es sich um verfestigte, kristallisierte Ablagerungen in der Gallenblase oder den Gallengängen, die aufgrund eines Ungleichgewichtes der löslichen Stoffe der Gallenflüssigkeit entstehen. Die einige Millimeter bis wenige Zentimeter großen Gallensteine können sowohl einzeln als auch zu mehreren vorkommen und verursachen oft keinerlei Beschwerden. Gelangen sie jedoch durch den Gallengang in den Hauptgallengang, kann es zu einem Aufstau der Gallenflüssigkeit kommen. Mögliche Folgen sind dann Gelbsucht, kolikartige Schmerzen im rechten Oberbauch, Übelkeit sowie Entzündungen der Gallenblase oder Gallenwege. Treten diese Symptome aus, wird die steingefüllte Gallenblase in der Regel operativ entfernt. Gallensteine, die keine Beschwerden verursachen, können unbehandelt bleiben. Weitere Informationen sowie Gastroenterologen mit dem Schwerpunkt Gallensteine finden Sie auf unserem Fachportal für Verdauungs- und Stoffwechselerkrankungen.

Beim Reizmagen – auch Funktionelle Dyspepsie genannt – handelt es sich um eine Funktions- bzw. Verdauungsstörung des Magens, die mit wiederkehrenden oder chronischen Beschwerden im oberen Bauchbereich einhergeht. Zu den Symptomen, die im Zusammenhang mit einem Reizmagen auftreten können, gehören Magenschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit, Völlegefühl, Sodbrennen, Blähungen und Durchfall. Oft besteht gleichzeitig mit dem Reizmagen bzw. folgend oder vorausgehend ein Reizdarm mit ausgeprägtem Blähbauch, unangenehmen Windabgängen sowie plötzlichen, explosiven Stühlen mit dem Gefühl der unvollständigen Darmentleerung.Weitere mögliche Beschwerden beim Reizmagen sind eine Unverträglichkeit von allen Speisen, die den Magen zur vermehrten Säurebildung reizen sowie Refluxbeschwerden mit dem Rückfluss von saurem Magensaft in die Speiseröhre. Oft können keine organischen Ursachen oder krankhaften Veränderungen am Magen gefunden werden, weshalb psychische Faktoren als Auslöser angesehen werden. Bei einem Großteil der Patienten mit Reizmagen kann aber inzwischen mithilfe verbesserter Untersuchungstechniken auch ein Pilzbefall der Schleimhaut als Krankheitserreger nachgewiesen werden. Auf unserem Fachportal für Verdauungs- und Stoffwechselerkrankungen finden Sie weiterführende Informationen sowie eine Suchfunktion nach Gastroenterologen.

Der Leistenbruch ist eine der am häufigsten vorkommenden chirurgischen Erkrankungen, die vor allem im Kindesalter, im jungen Erwachsenenalter und bei älteren Menschen auftritt. Männer sind dabei wesentlich häufiger betroffen als Frauen – sie machen 80 Prozent der Fälle aus. Neben dem Nabel-, dem Schenkel- und dem Narbenbruch ist der Leistenbruch der häufigste Eingeweidebruch (Hernie) überhaupt. Es handelt sich dabei um eine sackartige Ausstülpung des Bauchfells durch eine Lücke in der Bauchwand, durch die Eingeweideteile aus dem Bauchraum austreten.

Ein Leistenbruch kann entweder angeboren oder erworben sein. Verschließt sich die Bauchwand während der Entwicklung des Fötus nicht vollständig, spricht man von einer angeborenen Leistenhernie. Kommt es aufgrund einer Bindegewebsschwäche oder infolge einer Bauch-Operation zu einem Leistenbruch, spricht man von einer erworbenen Leistenhernie. Eine Druckerhöhung im Bauchraum, etwa durch Husten, Verstopfung oder schweres Heben, begünstigt dann die Entstehung eines Eingeweidebruchs in der Leistengegend. Weiterführende Informationen sowie Fachärzte mit dem Schwerpunkt Leistenbruch finden Sie auf unserem Fachportal für Verdauungs- und Stoffwechselerkrankungen.

Die Darmspiegelung (Koloskopie) ist eine Untersuchung des Dickdarms und der letzten Zentimeter des Dünndarms, bei der mithilfe eines sogenannten Koloskops der Darm ausgeleuchtet wird. Dabei handelt es sich um einen etwa ein Zentimeter dicken und anderthalb Meter langen, flexiblen Schlauch mit einem Videochip und einer Lichtquelle an der Spitze, der über den After bis zum Blinddarm vorgeschoben wird und dabei die Bilder des Darms auf einen Monitor überträgt. Da der Darm für eine Darmspiegelung absolut sauber sein muss, ist vorher eine Darmreinigung mithilfe spezieller Abführmittel notwendig. Die häufigsten Gründe für die Durchführung einer Darmspiegelung sind:

  • Blut im Stuhl oder Teerstuhl
  • unklarer Gewichtsverlust
  • Verdacht auf eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung
  • unklare Mittel- und Unterbauchschmerzen
  • unklare Durchfälle oder Verstopfung
  • Vorsorge Koloskopie ab dem 55. Lebensjahr zur Früherkennung von Darmkrebs
  • Darmkrebssuche
  • Kontrolluntersuchung nach Darmkrebs

Auf unserem Fachportal für Verdauungs- und Stoffwechselerkrankungen finden Sie weiterführende Informationen sowie Gastroenterologen, die eine Darmspiegelung anbieten.

Der Begriff Adipositas beschreibt eine über das Normalmaß hinausgehende Vermehrung des Körperfetts. Es handelt sich dabei um eine chronische Erkrankung, die besonders häufig in den westlichen Industrieländern auftritt. So sind derzeit ca. 18 Prozent der Männer und 20 Prozent der Frauen in Deutschland adipös. Zur medizinischen Beurteilung des Gewichts wird der Body-Mass-Index (BMI) herangezogen, wobei man ab einem BMI von 30 von Adipositas spricht.

Die auslösenden Faktoren für Adipositas sind unter anderem Stress, wenig Bewegung, Fehlernährung. familiäre Veranlagung und Essstörungen. Mit zunehmender Fettleibigkeit steigt das Risiko für Begleiterkrankungen wie Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen, Typ-2-Diabetes, Gicht, Koronare Herzkrankheit und Krebs. Adipositas sollte deshalb in jedem Fall behandelt werden, da bereits eine moderate Gewichtsabnahme von unter 10 Prozent eine Verbesserung vieler Begleiterkrankungen mit sich bringt. Die Behandlung sollte dabei auf den drei Säulen Ernährungs-, Bewegungs- und Verhaltenstherapie basieren. Lesen Sie auf unserem Portal für Verdauungs- und Stoffwechselerkrankungen mehr dazu.

« Prev