Gesundheits-Artikel zum Thema 'Verdauung und Stoffwechsel'

Sonja Nickel

Was macht den Darm dauerhaft krank?

Europaweites Netzwerk zur Erforschung des Reizdarmsyndroms unter Federführung des Universitätsklinikums Heidelberg / European Science Foundation fördert mit 500.000 Euro / Ursachen verstehen, Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten verbessern

Wissenschaftler aus 19 europäischen Ländern haben sich erstmals zu einem fachübergreifenden Netzwerk zusammengeschlossen, um die Ursachen des chronischen Reizdarmsyndroms zu erforschen sowie Diagnose- und Therapiemöglichkeiten zu verbessern. Die European Science Foundation fördert den Verbund unter Federführung von Privatdozentin Dr. Beate Niesler vom Institut für Humangenetik am Universitätsklinikum Heidelberg in den kommenden vier Jahren mit 500.000 Euro. Rund fünf Millionen Betroffene in Deutschland leiden oft über Jahre unter Bauchschmerzen, Verstopfung oder Durchfall, häufig begleitet von weiteren Erkrankungen wie Migräne, Angststörungen und Depressionen. Bisher können lediglich Symptome behandelt werden.

An dem Netzwerk GENIEUR (Genes in Irritable Bowel Syndrom Europe) beteiligen sich mehr als 70 Forschungsgruppen. „GENIEUR ist weltweit der erste groß angelegte und interdisziplinäre Ansatz zur Erforschung des Reizdarms“, erklärt Sprecherin Dr. Beate Niesler, Leiterin der Arbeitsgruppe „Neurogastrointestinale und psychiatrische Erkrankungen“ am Institut für Humangenetik. „Wir wollen nicht nur charakteristische Veränderungen im Erbgut der Betroffenen identifizieren, sondern auch eine Vielzahl möglicher Zusammenhänge prüfen – z.B. wie das Reizdarmsyndrom mit Lebensstil, Ernährung, Allergien, psychischen Erkrankungen, Schmerzsyndromen, vorangegangenen Infektionen oder Veränderungen in der Darmflora verbunden ist“, so die Biologin. Wichtig sei auch, einheitliche Diagnosekriterien und Untergruppen der Erkrankung zu definieren, damit Patienten schneller von einer passenden Therapie profitieren. Beteiligt sind neben Gastroenterologen und Humangenetikern auch Ernährungswissenschaftler, Psychiater, Immunologen, Physiologen, Neurobiologen, Mikrobiologen, Bioinformatiker und Epidemiologen.

Bestimmte Veränderungen im Erbgut begünstigen Reizdarmsyndrom

Das sogenannte Reizdarmsyndrom (RDS) ist eine der häufigsten Erkrankungen des Verdauungstraktes: Bis zu 15 Prozent der Bevölkerung in Europa leidet daran. Allgemeinbefinden und Lebensqualität der Patienten sind stark beeinträchtigt: Je nach Art und Schwere der Symptome können sie das Haus kaum noch verlassen, Beruf und Hobbys nicht mehr nachgehen. Da man bisher wenig darüber weiß, wie es zum Reizdarmsyndrom kommt, gestalten sich Diagnose und Therapie schwierig. Die Diagnose erfolgt derzeit über den Ausschluss anderer Erkrankungen, bei der Behandlung muss ausprobiert werden: Was bei dem einen Patienten die Symptome lindert, z.B. spezielle Entzündungshemmer, bleibt beim anderen wirkungslos – ein langwieriger Prozess, der bei vielen Patienten nicht zum Erfolg führt.

2008 entdeckte das Team um Dr. Niesler, dass die nervösen Störungen des Darms von Veränderungen im Erbgut begünstigt werden können: Bei Patienten, die an RDS mit Durchfällen leiden, ist häufig die genetische Bauanleitung für bestimmte Rezeptoren im Darm verändert. Die Rezeptoren sitzen auf der Oberfläche der Darmzellen und binden das Hormon Serotonin. Sind sie verändert, ist die Signalweiterleitung im Darm gestört. Dieses Forschungsergebnis lieferte den ersten Ansatz für eine gezielte medikamentöse Therapie. „Allerdings sind die Rezeptoren nur bei einem Teil der Patienten verändert. Wir gehen davon aus, dass es mehrere Varianten dieser Erkrankung gibt, die jeweils auf andere molekulare Ursachen zurückgehen“, sagt Niesler.

Neue Diagnosekriterien sollen Therapie vereinfachen

Um diese molekularen Faktoren aufzuspüren, bauen die Teams nun die erste Biobank mit Stuhl- und Gewebeproben von Patienten und gesunden Kontrollpersonen auf und erfassen systematisch Patientendaten. Damit wollen sie zuverlässige Biomarker identifizieren und einen Kriterienkatalog erarbeiten, um Patienten sehr genau einzelnen Untergruppen zuteilen zu können. „Wenn der Arzt seinen Patienten sicher einer bestimmten Gruppe zuordnen kann, kann er besser abschätzen, von welchen Therapien der Patient wahrscheinlich profitiert und von welchen nicht. Das erspart den Betroffenen unter Umständen eine lange Leidenszeit“, erklärt Niesler. Genetische Analysen der Untergruppen sollen darüber hinaus Hinweise auf den Entstehungsmechanismus der jeweiligen Krankheitsvariante und auf mögliche Therapieansätze geben.

Quelle: www.klinikum.uni-heidelberg.de/presse

Sonja Nickel

Ursachen und Behandlung der Stuhlinkontinenz

Als Stuhlinkontinenz – auch Schließmuskelschwäche genannt – bezeichnet man die Unfähigkeit, den Abgang von Stuhl oder Winden willentlich zurückzuhalten oder zu kontrollieren. Etwa 3 bis 5 Prozent der Gesamtbevölkerung leiden an dieser Erkrankung, wobei Frauen aufgrund der insgesamt schwächeren Muskelkraft des Beckenbodens und des Schließmuskels häufiger davon betroffen sind als Männer. Zu den häufigsten Ursachen der Stuhlinkontinenz gehören Verletzungen im Rahmen von Entbindungen, Schließmuskelverletzungen, eine Beckenbodenschwäche sowie das altersbedingte Nachlassen der Muskelkraft. Auch Infektionen und entzündliche Erkrankungen des Darms, neurologische Störungen sowie Tumore und Krebserkrankungen können eine Stuhlinkontinenz verursachen.

In etwa 70 bis 80 Prozent der Fälle reichen konservative, nicht-operative Therapiemethoden wie beispielsweise Beckenbodentraining, Schließmuskeltraining oder die Stimulationsbehandlung des Schließmuskels aus, um die Stuhlinkontinenz erfolgreich zu behandeln. Erst wenn diese Maßnahmen keinen ausreichenden Behandlungserfolg erzielen, kommen operative Methoden wie etwa die Schließmuskelrekonstruktion oder der Schließmuskelersatz in Frage. Auf unserem Fachportal für Verdauungs- und Stoffwechselerkrankungen finden Sie weiterführende Informationen sowie Fachärzte mit dem Schwerpunkt Stuhlinkontinenz.

Chirurgische Universitätsklinik Heidelberg zum Referenzzentrum für Minimal Invasive Chirurgie ernannt / Krankenhaus Salem in Heidelberg und GRN-Klinik in Sinsheim ebenfalls zertifiziert

Bereits jeder dritte Patient profitiert an der Universitätsklinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie Heidelberg (Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. Markus W. Büchler) von den Vorteilen einer minimal-invasiven Operation. Bei der auch Schlüsselloch-Chirurgie genannten Technik operiert der Chirurg mit Hilfe spezieller Instrumente über kleine Zugänge im Bauchraum und verzichtet auf große Bauchschnitte. Für die hohe Qualität und das breite Spektrum dieser Eingriffe sowie die Ausbildung von Ärzten und Studierenden wurde die Sektion Minimal Invasive Chirurgie (MIC) unter Leitung von Privatdozent Dr. Beat Müller als Referenzzentrum für Minimal Invasive Chirurgie zertifiziert.

Die Deutsche Gesellschaft für Allgemeinchirurgie und Viszeralchirurgie (DGAV) hat ihre höchste Auszeichnung gleichzeitig an die zur Universitätsklinik gehörenden chirurgischen Abteilungen des Krankenhauses Salem in Heidelberg und der GRN-Klinik Sinsheim vergeben, die ebenfalls unter der ärztlichen Leitung von Professor Markus W. Büchler stehen. Zusammen decken die Abteilungen das komplette Spektrum der minimal-invasiven Chirurgie ab. Neben Heidelberg gibt es zehn weitere Referenzzentren in Deutschland.

Patienten haben weniger Schmerzen und erholen sich schneller

Rund 6.000 stationäre Operationen werden pro Jahr in der Universitätsklinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie Heidelberg durchgeführt. Bei etwa 2.000 Patienten wenden die Ärzte die minimal-invasive Technik an. „Vor allem kleinere Eingriffe, zum Beispiel bei Gallenblasenentfernungen und Blinddarmentfernungen oder Leistenbrüchen, eignen sich für diese moderne Operationstechnik“, erklärt Sektionsleiter Dr. Beat Müller. Rund 80 Prozent dieser Operationen sind minimal-invasiv. Aber auch größere Eingriffe, z.B. Teilentfernungen von Bauchspeicheldrüse, Leber und Darm sowie Magenverkleinerungen und Magenumgehungsoperationen bei extremem Übergewicht, gehören zum Standardspektrum der minimal-invasiven Chirurgie am Universitätsklinikum Heidelberg.

Für die Patienten ergeben sich im Vergleich zur offen-chirurgischen Methode viele Vorteile: Der Blutverlust während der Operation ist gering. Die Patienten haben weniger Schmerzen, erholen sich oft schneller und können so früher nach Hause. Wundinfektionen und Narbenbrüche entstehen seltener.

Ärzte lernen Technik im Trainingszentrum

Chirurgen stelle die minimal-invasive Technik vor ganz besondere Herausforderungen, erklärt Dr. Beat Müller. „Die Koordination der langen stabförmigen Instrumente bei indirekter Sicht über eine Kamera mit einem Monitor außerhalb des Körpers muss erst erlernt werden.“ Dabei helfen spezielle Kurse, die die Heidelberger Experten auch Kollegen aus anderen Kliniken anbieten. Zusätzlich steht ein permanentes Trainingszentrum für minimal-invasive Operationen zur Verfügung, geleitet von Dr. Beat Müller mit dem Assistenzarzt und wissenschaftlichen Mitarbeiter Felix Nickel. Unterstützt wird das Projekt dabei durch die Lehrkoordinatorin für Chirurgie, Privatdozentin Dr. Martina Kadmon. Auch die Studiengebührenkommission der Medizinischen Fakultät Heidelberg war am Aufbau beteiligt gewesen.

Im Trainingszentrum können auch Medizinstudenten erste Erfahrungen sammeln, z.B. an einem Computersimulator virtuelle Operationen üben. Das Prinzip ist aus der Flugsimulation zur Ausbildung von Piloten bekannt und erprobt. Insgesamt haben sich schon mehr als 200 Ärzte und 160 Studenten schulen lassen.

Quelle: www.klinikum.uni-heidelberg.de/presse

Bei der Zöliakie – auch Glutenunverträglichkeit genannt – handelt es sich um eine chronische Erkrankung des Dünndarms, bei der der Körper überempfindlich auf Gluten, ein in vielen Getreidesorten enthaltenes Klebereiweiß, reagiert. So verursacht der Verzehr von glutenhaltigen Nahrungsmitteln bei betroffenen Patienten eine gestörte Dünndarmfunktion, die mit Symptomen wie Durchfall, Blähungen und Völlegefühl einhergeht. Weitere mögliche Symptome der Zöliakie sind unter anderem eine Gewichtsabnahme, Eisenmangel, Vitaminmangel, Blutarmut, Schlaflosigkeit und Müdigkeit. Auch Muskelschwund, Wassereinlagerungen und Haarausfall können bei Zöliakie vorkommen.

Eine ursächliche Behandlung der Zöliakie, die zum Teil auf eine genetische Veranlagung zurückzuführen ist, ist derzeit nicht möglich, da die genauen Ursachen bislang nicht geklärt sind. Die einzige Behandlungsmöglichkeit ist daher der komplette und lebenslange Verzicht auf glutenhaltige Nahrungsmittel. Dazu gehören insbesondere die Getreidearten Roggen, Weizen, Gerste, Hafer, Grünkern und Dinkel und dementsprechend sämtliche Lebensmittel, die diese Getreidearten enthalten. Weiterführende Informationen zur Zöliakie sowie eine Suchfunktion nach Fachärzten finden Sie auf unserem Fachportal für Verdauungs- und Stoffwechselerkrankungen.

Sonja Nickel

Ursachen und Symptome der Laktoseintoleranz

Bei der Laktoseintoleranz – auch Laktoseunverträglichkeit oder Milchzuckerunverträglichkeit genannt – handelt es sich um eine Störung im Enzymhaushalt, die zur Folge hat, dass der Körper nicht in der Lage ist, Milchzucker (Laktose) zu verdauen. Um im Magen-Darm-Trakt verdaut werden zu können, muss der in Milch und Milchprodukten enthaltene Milchzucker zunächst in seine zwei Bestandteile Galaktose und Glukose aufgespalten werden. Hierfür ist normalerweise das körpereigene Enzym Laktase zuständig. Bei Menschen mit Laktoseintoleranz ist dieses Enzym nicht oder zu wenig im Körper vorhanden. Dies führt dazu, dass die Laktose ungespalten in den Dickdarm gelangt und dort von Bakterien zu Milchsäure, Essigsäure, Kohlendioxid, Wasserstoff oder anderen Stoffwechselprodukten, die die Darmschleimhaut reizen können, vergoren wird. Typische Symptome, die bei Vorliegen einer Laktoseintoleranz nach dem Genuss von Milchprodukten auftreten können, sind Blähungen, Übelkeit, Völlegefühl, Bauchschmerzen und Durchfall. Schätzungen zufolge leiden in Deutschland 15 bis 20 Prozent der Bevölkerung unter Laktoseintoleranz. Auf unserem Fachportal für Verdauungs- und Stoffwechselerkrankungen finden Sie weiterführende Informationen zur Laktoseintoleranz sowie eine Suchfunktion nach Fachärzten.

Sonja Nickel

Magenverkleinerung bei Adipositas

Bei einer Magenverkleinerung handelt es sich um eine operative Reduzierung des Magenvolumens, die häufig bei Adipositas (Fettleibigkeit) zum Einsatz kommt. Um für eine Magenverkleinerung in Frage zu kommen, müssen adipöse Patienten verschiedene Kriterien erfüllen. So wird eine Magenverkleinerung ausschließlich bei Patienten durchgeführt, die unter starkem Übergewicht (BMI von mehr als 35) bzw. krankhaftem Übergewicht (BMI von mehr als 40) sowie den damit verbundenen Begleiterkrankungen wie Bluthochdruck und Diabetes leiden. Darüber hinaus sollten sich die übergewichtigen Patienten vor der Magenverkleinerung mindestens 12 Monate lang einer konservativen Therapie unterzogen haben. Organische und anders behandelbare Ursachen des Übergewichts, wie etwa eine Schilddrüsenunterfunktion, müssen vorher ausgeschlossen werden.

Zu den drei häufigsten Methoden der Magenverkleinerung in Deutschland gehören die Herstellung eines Schlauchmagens, die Magenbypass-Operation und die Implantation eines Magenbandes, die alle laparoskopisch, d.h. mithilfe der sogenannten Schlüssellochtechnik, durchgeführt werden können. Weiterführende Informationen zu den verschiedenen Operationsmethoden sowie Gastroenterologen und Viszeralchirurgen mit dem Schwerpunkt Adipositas finden Sie auf unserem Fachportal für Verdauungs- und Stoffwechselerkrankungen.

Je nach vorliegender Stoffwechsellage unterscheidet man bei Schilddrüsenerkrankungen zwischen den drei Formen Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose), Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) und normaler Schilddrüsenfunktion (Euthyreose). Bei einer Schilddrüsenunterfunktion handelt es sich um eine mangelnde Versorgung des Körpers mit den Schilddrüsenhormonen Trijodthyronin (T3) und Tetrajodthyronin (T4), die Symptome wie Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Gewichtszunahme und Verstopfung auslöst. Produziert die Schilddrüse zu viele Hormone, spricht man von einer Schilddrüsenunterfunktion. Diese äußert sich meist durch Nervosität, Unruhe, Gewichtsverlust, Hitzeempfindlichkeit und Herzrasen. Bei einer normalen Schilddrüsenfunktion liegen die Hormonwerte zwar noch im Normalbereich, aber dennoch ist die Schilddrüse – meist aufgrund von Jodmangel – vergrößert (Kropf), was lokale Symptome wie Schluckstörungen, Luftnot und Heiserkeit verursachen kann. Von diesen gutartigen Schilddrüsenerkrankungen sind die sehr seltenen auftretenden, bösartigen Schilddrüsentumore zu unterscheiden. Schilddrüsenerkrankungen können entweder operativ oder medikamentös behandelt werden. So werden in Deutschland jährlich rund 100.000 Schilddrüsenoperationen durchgeführt. Auf unserem Fachportal für Verdauungs- und Stoffwechselerkrankungen finden Sie weiterführende Informationen zur Behandlung von Schilddrüsenerkrankungen sowie eine Suchfunktion nach Fachärzten.

Unter Gicht – auch Urikopathie genannt – versteht man eine in Schüben verlaufende Stoffwechselerkrankung, bei der sich aufgrund einer Erhöhung des Harnsäurewertes im Blut – der sogenannten Hyperurikämie – vermehrt Harnsäurekristalle in den Geweben des Körpers ablagern. Vor allem in den Gelenken, Schleimbeuteln und Sehnen kommt es bei Gicht zu dieser Ablagerung von Harnsäurekristallen, was typischerweise schmerzhafte Gelenkentzündungen zur Folge hat. Bei einem akuten Gichtanfall, der häufig durch fettreiches Essen und übermäßigen Alkoholkonsum ausgelöst wird, ist das betroffene Gelenk gerötet, überwärmt, geschwollen und äußerst schmerzhaft. Am häufigsten von Gicht betroffen ist das Großzehnengrundgelenk am Fuß – Man spricht dann von Podagra. Ein Gichtanfall im Kniegelenk wird als Gonagra bezeichnet. Ist das Handgelenk betroffen, spricht man von Chiragra. In den meisten Fällen klingt ein Gichtanfall innerhalb weniger Tage ab. Bleibt die Erkrankung langfristig unbehandelt, kann eine chronische Gicht entstehen. Auf unserem Fachportal für Verdauung und Stoffwechsel finden Sie weiterführende Informationen zu den Behandlungsmöglichkeiten bei Gicht sowie eine Suchfunktion nach Fachärzten.

Beim Reizdarmsyndrom (RDS) – auch Reizkolon oder irritables Kolon genannt – handelt es sich um eine funktionelle Störung des Verdauungstraktes, die in der Regel mit chronischen Beschwerden wie krampfartigen, dumpfen oder aufblähenden Bauchschmerzen, Stuhlunregelmäßigkeiten wie Durchfall oder Verstopfung sowie Blähungen einhergeht. Meist lassen diese Symptome in Ruhephasen wie an Wochenenden, in den Ferien oder in der Nacht nach. Zwar ist beim Reizdarmsyndrom die Funktion des Darms beeinträchtig, jedoch lassen sich die Beschwerden nicht auf eine Entzündung, einen Tumor oder eine Stoffwechselstörung zurückführen.

Die genauen Ursachen des Reizdarmsyndroms sind bisher nicht bekannt. Es wird aber diskutiert, ob Magen- und Darm-Infektionen, eine familiäre Häufung oder psychosoziale Faktoren die Beschwerden auslösen oder verstärken können. Da die Ursachen meist nicht bekannt sind, zielt die Behandlung des Reizdarmsyndroms in der Regel auf eine Linderung der individuellen Beschwerden und nicht auf eine Beseitigung der Ursache ab. Weitere Informationen sowie Gastroenterologen mit dem Schwerpunkt Reizdarmsyndrom finden Sie auf unserem Fachportal für Verdauungs- und Stoffwechselerkrankungen.

Bei Männern werden bei der Vorsorge-Koloskopie zur Darmkrebsvorsorge häufiger und in einem früheren Lebensalter fortgeschrittene Adenome, d.h. Vorstufen zum Darmkrebs, gefunden. Dies zeigen die bisherigen Erfahrungen des österreichischen Darmkrebs-Screenings, das im Jahr 2005 für alle Erwachsenen ab dem 50. Lebensjahr eingeführt wurde. Insgesamt wurde zwischen 2007 und 2010 bei 44.350 Österreichern eine Darmspiegelung (Koloskopie) zur Früherkennung von Darmkrebs durchgeführt. Dabei wurden bei 24,9 Prozent der Männer, aber nur bei 14,8 Prozent der Frauen Adenome gefunden. In der Altersgruppe der 50- bis 54-Jährigen wurden ebenfalls bei Männern häufiger Adenome gefunden als bei Frauen. So wiesen 18,5 Prozent der 50- bis 54-Jährigen Männer Adenome auf, aber nur 10,7 Prozent der Frauen. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, das Männer ein höheres Risiko haben, an Darmkrebs und seinen Vorläuferläsionen zu erkranken. Darmkrebs belegt in Europa den zweiten Platz der häufigsten Krebserkrankungen. Allein in Deutschland erkranken jedes Jahr rund 73 000 Menschen daran.

Quelle: http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/47514/Darmkrebsvorsorge_Maenner_haben_frueher_und_haeufiger_fortgeschrittene_Adenome.htm

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