Gesundheits-Artikel zum Thema 'Kardiologie'

Unter der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (PAVK) – auch Schaufensterkrankheit oder Verschlusskrankheit der Beingefäße genannt – versteht man eine Durchblutungsstörung der Beine, die vor allem bei älteren Menschen über 65 Jahren auftritt. Insgesamt leiden in Deutschland rund 4,5 Millionen Menschen an der PAVK. Männer sind etwa viermal häufiger betroffen als Frauen, wobei vor allem Raucher, Diabetiker sowie Menschen mit hohen Blutfettwerten, hohem Blutdruck, Übergewicht und Bewegungsmangel ein erhöhtes Risiko haben, an der PAVK zu erkranken.

Die PAVK entsteht, wenn sich in den Arterien im Becken oder in den Beinen durch Ablagerungen bzw. Verkalkungen krankhafte Engsstellen bilden, die die Durchblutung der Beine behindern. In der Folge kommt es zu mehr oder minder heftigen, krampfartigen Schmerzen in der Wade, im Oberschenkel und im Fuß, die zunächst nur beim Gehen, später auch im Ruhezustand auftreten. Weiterführende Informationen über die PAVK sowie eine Suchfunktion nach Fachärzten finden Sie auf unserem Fachportal für Herz und Gefäße.

Als Herzinsuffizienz bezeichnet man die krankhafte akute oder chronische Unfähigkeit des Herzens, ausreichend Blut in den Kreislauf zu pumpen, um so den Organismus mit genügend Sauerstoff zu versorgen. Die Herzinsuffizienz tritt vor allem bei älteren Menschen und häufig als Folge anderer Herzerkrankungen auf. So wird sie in den meisten Fällen durch die die koronare Herzkrankheit (KHK), die eine Schwächung der Herzmuskulatur zur Folge hat, verursacht. Weitere mögliche Ursachen sind unter anderem Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen sowie angeborene oder erworbene Erkrankungen der Herzklappen.

Typische Symptome einer Herzinsuffizienz sind Luftnot, Müdigkeit und Schwächegefühle sowie, zunehmende Beinschwellungen, die Unmöglichkeit des Flachliegens, Engegefühle in der Brust und eine Abnahme der körperlichen Belastbarkeit. Bei der Behandlung der chronischen Herzinsuffizienz muss die Tatsache berücksichtigt werden, dass es sich um eine Systemerkrankung und nicht um die Erkrankung eines einzelnen Organs handelt. In Frage kommende Behandlungsmethoden sind unter anderem die medikamentöse Therapie, die Elektrotherapie des Herzens sowie operative Methoden. Weiterführende Informationen sowie Kardiochirurgen mit dem Schwerpunkt Herzinsuffizienz-Therapie finden Sie auf unserem Herz-und-Gefäße-Fachportal.

Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert internationale Zusammenarbeit zwischen Homburg und Kapstadt

Dr. Katrin Bachelier und Prof. Michael Böhm, Direktor der Klinik für Innere Medizin III – Kardiologie, Angiologie und internistische Intensivmedizin des Universitätsklinikums des Saarlandes (UKS), konnten erstmals einen neuen Biomarker der lebensbedrohlichen Herzschwäche in der Schwangerschaft identifizieren. Dieser ermöglicht eine rasche Diagnose. Die Zusammenarbeit zwischen der Klinik für Innere Medizin III des UKS und dem Hatter Institute in Kapstadt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt. Der neue Biomarker soll rasch so weit entwickelt werden, dass erkrankte Mütter ohne Zeitverzögerung erkannt sowie behandelt werden und die neugeborenen Kinder in einer intakten Familie aufwachsen können.

Das Aufwachsen von Halbwaisen- und Waisenkindern ohne Mutter stellt überall auf der Welt, aber insbesondere in Südafrika, ein großes Problem dar. Eine der Hauptursachen für mütterliche Sterblichkeit in Südafrika und auch in Haiti ist die sogenannte peri- oder postpartale Kardiomyopathie (PPCM). In Europa und Deutschland tritt sie seltener auf, wird aber auch zunehmend diagnostiziert. Die PPCM ist eine seltene, lebensgefährliche Herzerkrankung mit plötzlich einsetzender Herzschwäche – meistens während der zweiten Schwangerschaft – die bei vorher gesunden Frauen rund um die Geburt meist völlig überraschend auftritt. Die Symptome sind vielfach nicht eindeutig, werden leicht und oft verkannt sowie üblichen Schwangerschaftsbeschwerden zugeordnet. Die PPCM unterscheidet sich von anderen Herzschwäche-Formen, indem sie sehr schnell voran schreitet, so dass sich bei einer gesunden jungen Frau binnen weniger Tage nach der Geburt eine schwere Herzschwäche entwickeln kann. Bei bis zu 25% der Patientinnen kommt es zum Pumpversagen des Herzens. Weitere Patientinnen leiden an den Folgen der Herzschwäche mit dauerhaften Einschränkungen, dies sind bis zu 40%. Nicht selten kann die Herzschwäche die Notwendigkeit einer Herztransplantation bedeuten.

Die Häufigkeit der PPCM wird in den USA und in Europa mit circa 1:4.000, in Südafrika mit 1:1.000, auf Haiti mit 1:300 Geburten angegeben. Dies bedeutet, dass jedes 1.000. Kind in Südafrika zumindest Halbwaise wird. Da die Krankheitsverläufe in allen Fällen sehr ähnlich sind, geht man davon aus, dass es sich tatsächlich überall um die gleiche Krankheit handelt. Es wird ein erhöhtes Risiko bei Schwarzafrikanerinnen beobachtet. Zusammen mit dem hohen Auftreten unter der schwarzen Bevölkerung Haitis und Afrikas vermutet man zumindest in diesen Regionen genetische Faktoren, die das Risiko für eine PPCM erhöhen. Die Prognose dieser jungen Frauen ist erschreckend schlecht. In Südafrika und in Haiti sterben 15% dieser jungen Mütter kurz nach der Geburt, bei nur 23 % der Patientinnen normalisiert sich die Pumpleistung des Herzens nach 6 Monaten. Bei 30 bis 40 % der Patientinnen ist trotz optimaler Herzinsuffizienztherapie keine klinische Verbesserung der Pumpfunktion im Verlauf zu beobachten und in 9 % bis 23 % tritt letztlich ein schweres Herzversagen mit Todesfolge auf.

Neue Ergebnisse zeigen: Nach der Geburt führt erhöhter oxidativer Stress zu einer Spaltung des Stillhormons Prolaktin, wodurch das Herz und Gefäße geschädigt werden. Diese Ergebnisse wurden bereits in international hochrangigen Wissenschaftszeitschriften publiziert. Eine kürzlich veröffentlichte Pilotstudie zeigte, dass eine Blockade des Stillhormons Prolaktin mit dem Abstillmedikament Bromocriptin den Heilungsprozess bei den jungen Müttern mit PPCM nahezu 100%-ig fördert. Eine rasche und möglichst genaue Diagnose ist von besonderer Bedeutung, da sich hieraus die erforderliche Therapie ableitet und damit das Überleben der jungen Mütter bestimmt wird. Eine spezielle Diagnostik gibt es bislang jedoch nicht.

Prof. Karen Sliwa vom Hatter Institute in Kapstadt verfügt in Südafrika über die größte Bio-Datenbank von jungen Frauen mit PPCM. In Kooperation mit Prof. Sliwa konnte die Kardiologische Forschungsabteilung der Klinik für Innere Medizin III des UKS ein spezifisches Mikropartikel-Profil im Blut nachweisen. Bei den jungen Frauen mit PPCM konnten u.a. 25-fach erhöhte Mikropartikel als Zeichen und Marker für die Gefäßschädigung gemessen werden. Dieses Mikropartikel-Profil könnte langfristig die rasche Diagnosestellung der lebensbedrohlichen Herzinsuffizienz bei jungen Frauen überhaupt ermöglichen und insbesondere eine frühe Therapieeinleitung gewährleisten.

Kontakt:
Prof. Michael Böhm
Direktor der Klinik für Innere Medizin III
Gebäude 40 und Gebäude 24
Universitätsklinikum des Saarlandes
Kirrberger Straße
D-66421 Homburg/Saar
E-Mail: michael.boehm@uks.eu
Telefon 0 68 41 / 16 – 2 33 72

Sonja Nickel

Was wissen Sie über Ihre Gefäße?

Am 8. Oktober 2011 lädt das interdisziplinäre Gefäßzentrum des Universitätsklinikums Heidelberg zum Tag der offenen Tür ein / Individuelle Beratung, Untersuchungen, Vorstellung modernster Therapien

Was kann ich für die Gesundheit meiner Gefäße tun? Woran erkenne ich einen Schlaganfall? Wie beuge ich Durchblutungsstörungen in den Beinen vor? Antworten auf Fragen rund um das Thema Gefäßerkrankungen gibt es am Samstag, den 8. Oktober 2011, beim Tag der offenen Tür des interdisziplinären Gefäßzentrums am Universitätsklinikum Heidelberg: Von 12 bis 16 Uhr erwartet die Besucher im 3. Stock der Chirurgischen Universitätsklinik, Im Neuenheimer Feld 110 in Heidelberg, ein abwechslungsreiches Programm u.a. mit Expertenvorträgen, Vorführungen von Operationen am Modell und von Gefäßprothesen, Ultraschalluntersuchungen der Schlagadern, Tipps zu Vorbeugung und Selbsthilfe sowie individuelle Beratungen.

Die Veranstaltung anlässlich des siebten bundesweiten Gefäßtages der Deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie richtet sich an Patienten, Angehörige, Hausärzte, Journalisten und alle Interessierten. Der Eintritt ist frei.

Jeder dritte Einwohner in Deutschland über 40 hat bereits „verkalkte Gefäße“. In der Folge erleiden z.B. mehr als 30.000 Menschen jährlich einen Schlaganfall. Doch häufig wären Gefäßerkrankungen und ihre Folgen vermeidbar: Risikofaktoren sind z.B. Rauchen, unbehandelter Bluthochdruck, falsche Ernährung und zu wenig Bewegung. „Viele machen sich über die Gesundheit ihrer Gefäße keine Gedanken“, erklärt Professor Dr. Dittmar Böckler, Ärztlicher Direktor der Universitätsklinik für Gefäßchirurgie Heidelberg. „Wir wollen daher auf Möglichkeiten der Vorsorge und rechtzeitigen Behandlung von Gefäßerkrankungen aufmerksam machen.“

Schwerpunktthema: Schlaganfall in Folge verengter Halsschlagader

Schwerpunktthema der Veranstaltung ist der Schlaganfall in Folge einer verengten Halsschlagader. Löst sich aus dieser Engstelle ein Blutgerinnsel, kann es Blutgefäße im Gehirn verschließen. Es kommt zu einer Mangeldurchblutung und zum Schlaganfall. Häufig kündigt sich der Schlaganfall mit Symptomen an, die durch die Durchblutungsstörung im Gehirn verursacht werden: „Vorübergehende Seh- und Sprachstörungen, Taubheitsgefühle oder Lähmungen in Armen und Beinen sind frühe Anzeichen eines Schlaganfalls. Sie sollten auf jeden Fall sofort einen Arzt aufsuchen“, rät Professor Böckler. Eine Ultraschall-Untersuchung der Halsschlagadern (Duplexsonographie) bringt dann Klarheit. Die schonende Untersuchung kann beliebig wiederholt werden.

Weitere Themen beim Tag der offenen Tür sind Schaufensterkrankheit (periphere arterielle Verschlusskrankheit), Aufweitungen der Bauchschlagader (Aortenaneurysma), Krampfadern sowie das Wundmanagement bei offenen Beinen.

Interdisziplinäre Behandlung im Gefäßzentrum des Universitätsklinikums Heidelberg

Gefäßkranke Menschen leiden oft an zusätzlichen Erkrankungen wie Diabetes oder Bluthochdruck. Daher ist es notwendig, die Patienten fachübergreifend zu behandeln. Im zertifizierten interdisziplinären Gefäßzentrum des Universitätsklinikums Heidelberg erarbeiten Gefäßchirurgen, Radiologen und Angiologen gemeinsam mit Neurologen, Nephrologen, Diabetologen und Ernährungsmedizinern für jeden Patienten ein individuelles Behandlungskonzept.

Der Tag der Offenen Tür des Interdisziplinären Gefäßzentrums findet am Samstag, den 08. Oktober 2011, von 12 bis 16 Uhr in der Chirurgischen Universitätsklinik Heidelberg, Im Neuenheimer Feld 110, 69120 Heidelberg, im großen Hörsaal, 3. Stock, statt.

Weitere Informationen:
Sekretariat des Gefäßzentrums: Frau Schaumburg
Tel: 06221 / 56 62 26
http://www.klinikum.uni-heidelberg.de/Gefaesschirurgie.106555.0.html
www.gefaesschirurgie.de

Am 31. August 2011 fand in Paris der jährliche Kongress der European Society of Cardiology (ESC), der europäischen Fachgesellschaft der Kardiologen, statt. Auf der Veranstaltung präsentierten Kardiologen aus der ganzen Welt aktuelle Forschungsergebnisse zu Herzerkrankungen und deren Behandlung. Mit fast 33.000 Teilnehmern wurde ein neuer Besucherrekord aufgestellt. Dieser Kongress war somit der größte Herz-Kreislauf-Kongress der Welt und wurde von Professor Michael Böhm vom Universitätsklinikum des Saarlandes in Homburg als Vorsitzendem der Europäischen Programmkommission federführend organisiert.

Kardiologen weltweit warten jedes Jahr gespannt auf die neuen Ergebnisse, die auf dem ESC-Kongress präsentiert werden. Neben Teilnehmern aus Europa reisten auch größere Delegationen aus Brasilien, Japan, China und Indien an. „Der ESC-Kongress 2011 in Paris war eine rekordbrechende Veranstaltung. Mit einer Gesamtbesucherzahl von 32.946 Teilnehmern ist das der größte Kongress, den wir bisher veranstaltet haben“, sagte Professor Michael Böhm, Hauptverantwortlicher der Kongresskommission und Vorstandsmitglied der ESC.

Die in Paris präsentierten Forschungsergebnisse lieferten wieder neue Ansätze in der Behandlung von Herzerkrankungen. Neben der ARISTOTLE- lieferte die PRODIGY-Studie ein interessantes Ergebnis zu der dualen Plättchenhemmertherapie nach einer Stent-Implantation: Eine Therapiedauer von 6 Monaten ist genau so effektiv wie eine Dauer von 24 Monate, verursacht aber weniger schwere Blutungen. Dass ein medikamentenbeschichteter Stent weniger anfällig für einen Verschluss ist als ein Metall-Stent, ist das Ergebnis der EXAMINATION-Studie.

Das PURE-Register zeigte, dass in Ländern mit niedrigem Einkommen 80% der Patienten mit kardiovaskulären Erkrankungen keine medikamentöse Behandlung erhalten − im Vergleich dazu werden in Ländern mit hohem Einkommen lediglich 11,2% nicht mit Medikamenten behandelt.

Die ESC gründet eigene Registerstudien und präsentierte drei davon auf dem Kongress: Herzversagen, Vorhofflimmern-Ablation sowie Schwangerschaft und Herzkrankheiten. Wichtig ist das Register zu Herzerkrankungen bei Schwangeren: Es zeigte sich, dass die Todesrate erkrankter Mütter und deren Kinder deutlich höher als erwartet war. Eine zukünftig noch engere Zusammenarbeit zwischen Gynäkologen und Kardiologen sei unabdingbar. Darum wurde von der ESC auch unter anderem eine neue klinische Richtlinie zum Management von kardiovaskulären Erkrankungen während der Schwangerschaft veröffentlicht. Da Herzkrankheiten bei jungen Frauen zunehmen, verweist die Kardiologengesellschaft auf die Notwendigkeit von entsprechenden Voruntersuchungen von Schwangeren.

Daneben wurden auch Studien präsentiert, die den positiven Effekt von Schokolade auf das Herz und von Lachen auf die Blutgefäße beobachtet hatten. Psychologische Faktoren werden als Hauptverursacher von Herzerkrankungen zu gering eingeschätzt.

Am 28. und 29. August verbreiteten die Kardiologen ihre Botschaft an die Öffentlichkeit: Gesundes Essen, Nichtrauchen, kein Stress und Sport. Vor der Stadthalle in Paris informierten sie über 3000 Besucher an Infoständen und boten Workshops wie Babyturnen, Zumba sowie Kurse zu gesundem Kochen.

Der nächste ESC-Kongress findet vom 25. bis zum 29. August 2012 in München statt und steht unter dem Motto „von der Grundlagenforschung zur Praxis“ und wird wieder von Professor Böhm aus Homburg/Saar organisiert.

Kontakt:
Prof. Michael Böhm
Direktor der Klinik für Innere Medizin III
Gebäude 40 und Gebäude 24
Universitätsklinikum des Saarlandes
Kirrberger Straße
D-66421 Homburg/Saar
E-Mail michael.boehm@uks.eu
Telefon 0 68 41 / 16 – 2 33 72
Universitätsklinikum des Saarlandes im Internet: www.uks.eu

Frankfurt/M., 8. September 2011. Im Rahmen der 40. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Angiologie (DGA) in Frankfurt am Main verlieh die Fachgesellschaft zwei Preise an Nachwuchswissenschaftler für herausragende Arbeiten auf dem Gebiet der Angiologie. Prof. Karl-Ludwig Schulte, Präsident der DGA, überreichte am 7. September im Rahmen der Eröffnungsfeier den Promotionspreis sowie den UCB-Pharma-Preis.

Promotionspreis der DGA für Dr. Sebastian Mause

Der Promotionspreis der Deutschen Gesellschaft für Angiologie (DGA) ging an Dr. Sebastian F. Mause vom Universitätsklinikum Aachen. Er erhielt den mit 2.500 Euro dotierten Preis für seine Dissertation mit dem Titel „Thrombozytäre Mikropartikel als Transfersystem biologischer Informationen und Modulatoren der vaskulären Inflammation und Regeneration“. Darin zeigte Dr. Mause, dass Mikropartikel, die bei der Aktivierung von Thrombozyten freigesetzt werden, ein Transportsystem für spezifische biologische Botenstoffe darstellen. Somit können Sie im Rahmen der Arteriosklerose lokale Entzündungsprozesse beeinflussen. Mikropartikel fördern vorteilhafte Eigenschaften endothelialer Vorläuferzellen, die ein mobiles Reparatursystem darstellen. Dieses Reparatursystem beschleunigt die Regeneration der verletzten Gefäßwand und kann das Ausmaß der Restenose nach Gefäßverletzung begrenzen. Diese Erkenntnis und die Modulation dieses Reparatursystems ist ein wichtiger Schritt in der Entwicklung eines zellbasierten Therapiekonzeptes, bei der Vorläufer- oder Stammzellen zur Behandlung von Herz- und Kreislauferkrankungen genutzt werden können.

UCB-Pharma Preis an Dr. Maik Drechsler

Den mit 10.000 Euro dotierten UCB-Pharma Preis, gestiftet vom gleichnamigen Unternehmen, verlieh die DGA dem Biomediziner Dr. Maik Drechsler vom Institut für Prophylaxe und Epidemiologie am Universitätsklinikum München. In der Arbeit „Hyperlipidemia-triggered neutrophilia promotes early atherosclerosis“ konnte Dr. Drechsler belegen, dass neutrophile Granulozyten maßgeblich an der Entstehung der Atherosklerose beteiligt sind. Er zeigte, dass eine fettreiche Diät atherosklerotischer Mäuse die Anzahl der peripheren neutrophilen Granulozyten erhöht, die wiederum initital zur Entstehung der Atherosklerose beitragen. Insbesondere die Chemokinrezeptoren CCR1 und CCR5 und deren Bindungspartner CCL5 regulieren die Aktivierung und Anheftung der neutrophilen Granulozyten an der atherosklerotischen Gefäßwand. Diese Erkenntnisse heben die bisher unterschätzte Beteiligung des neutrophilen Granulozyten in der Atherogenese hervor und könnten neue zukünftige Therapien der Atherosklerose ermöglichen.

Sonja Nickel

Ursachen und Symptome von Angina Pectoris

Als Angina pectoris bezeichnet man einen anfallartig auftretenden Schmerz in der Brust, der durch einen Sauerstoffmangel des Herzens ausgelöst wird und meist aufgrund von Verengungen der Herzkranzarterien im Rahmen der koronaren Herzkrankheit entsteht. Unterschieden wird zwischen einer stabilen Angina Pectoris, die immer unter denselben Umständen auftritt, und einer instabilen Angina Pectoris, die ihr bis dahin gleich gebliebenes Erscheinungsbild plötzlich ändert. Der Schweregrad der Erkrankung hängt dabei nicht von der Heftigkeit des Schmerzes, sondern von der Leichtigkeit, mit der er ausgelöst werden kann, ab.

Ein Angina Pectoris-Anfall dauert in der Regel 30 Sekunden bis zu 30 Minuten und kann unter anderem durch körperliche Belastungen, Kälte, Gehen gegen den Wind oder nach großen Mahlzeiten, Aufregungen, Stress oder Ärger ausgelöst werden. Zu den typischen Symptomen gehören ein Druck in der Herzgegend, ein Schwere- oder Engegefühl in der Brust, Luftnot sowie ein brennender Schmerz im Hals oder hinter dem Brustbein. Auf unserem Herz-und-Gefäße-Fachportal finden Sie weiterführende Informationen sowie Kardiologen mit dem Schwerpunkt Angina Pectoris.

Sonja Nickel

Kardiologen in Berlin

Insgesamt 150 Kliniken und Praxen aus Berlin mit dem Schwerpunkt Kardiologie präsentieren sich in der Arzt- und Klinik-Suche des medführer-Fachportals für Herz und Gefäße mit übersichtlichen Informationen zu Kontakt- und Anfahrtswegen, Behandlungsschwerpunkten, Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten sowie leitenden Ärzten. Zu den Berliner Fachkliniken für Kardiologie, die in der medführer-Arzt- und Klinik-Suche mit ausführlichen Informationen aufgeführt werden, gehören unter anderem die Medizinische Klinik II des Charité Universitätsklinikums Berlin, die Klinik für Innere Medizin II am Sana Klinikum Berlin-Lichtenberg, die Innere Abteilung am Berliner Paulinen Krankenhaus und das Deutsche Herzzentrum Berlin.

Die Kardiologie beschäftigt sich als Teilgebiet der Inneren Medizin primär mit der Struktur, den Funktionen sowie den Erkrankungen des Herzens und des Herz-Kreislauf-Systems. Insbesondere die Behandlung von angeborenen und erworbenen Herzfehlern wie Herzklappen- oder Herzmuskelerkranken, Herzrhythmusstörungen oder Herzbeutelentzündungen sowie die Behandlung von Herz-Kreislauferkrankungen wie Bluthochdruck gehört zum Aufgabengebiet der Kardiologie. Hier finden Sie eine Übersicht der 150 kardiologischen Einrichtungen aus Berlin.

Bei der Arteriosklerose handelt es sich um eine systematische Erkrankung des Schlagadergefäßsystems, bei der es in den Gefäßen zu Ablagerungen in Form von Fettstoffwechselprodukten und zu Verkalkungen der Gefäßwände kommt. Dies kann in der Folge zu Gefäßeinengungen oder zur Bildung von Blutgerinnseln mit nachgeschalteten Embolien oder Gefäßverstopfungen führen. Die Arteriosklerose betrifft alle Gefäßwandschichten – von der Innenschicht (Endotel) über die Gefäßmuskulatur bis hin zur umgebenden Hüllschicht – und stellt die häufigste Ursache für Gefäßkrankheiten dar. Begünstigende Faktoren für die Entstehung von Arteriosklerose sind insbesondere Fettstoffwechselstörungen, Diabetes und Nikotinkonsum.

Die Symptome der Arteriosklerose hängen davon ab, welcher Gefäßabschnitt betroffen ist. So führen etwa arteriosklerosebedingte Einengungen in den Beinen zu belastungsabhängigen Durchblutungsstörungen verbunden mit Waden- und Beinschmerzen (Schaufensterkrankheit). Arteriosklerotische Gefäßverklalkungen in den hirnversorgenden Arterien können unter anderem Gleichgewichtsstörungen, Schwindel, Einschränkungen der Merkfähigkeit oder sogar einen Schlaganfall zur Folge haben. Weiterführende Informationen sowie Fachärzte, die eine Arteriosklerose-Behandlung anbieten, finden Sie auf unserem Herz-und-Gefäße-Fachportal.

Sonja Nickel

Symptome und Risikofaktoren einer Thrombose

Zu einer Thrombose kommt es, wenn sich in einem Blutgefäß ein Blutgerinnsel – auch Thrombus oder Blutpfropf genannt – bildet, das den Blutabfluss stört. Davon betroffen sind meist die Venen, insbesondere die tiefen Bein- und Beckenvenen, sowie die Herzhöhlen; in seltenen Fällen auch die Arterien. In den westlichen Ländern erkranken jährlich etwa zwei von 1.000 Menschen an einer Thrombose. Diese äußert sich in der Regel durch eine Schwellung des Beins, Schmerzen und ein Spannungsgefühl in der Wade sowie eine bläulich-rot verfärbte, überwärmte und glänzende Haut. Da eine Thrombose im schlimmsten Fall zu einer Lungenembolie führen kann, sollte beim Vorliegen dieser Symptome sofort ein Arzt aufgesucht werden. Risikofaktoren für die Entstehung einer Thrombose sind:

  • Länger andauernde Bettlägerigkeit
  • Bewegungsmangel
  • Flüssigkeitsmangel
  • Gerinnungsstörungen
  • Erhöhte Blutgerinnungsneigung
  • Einnahme der Anti-Baby-Pille
  • Schwangerschaft
  • Rauchen
  • Übergewicht

Weiterführende Informationen sowie Fachärzte, die eine Thrombose-Behandlung anbieten, finden Sie auf unserem Fachportal für Herz und Gefäße.

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